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C-Peptid

Synonym: Connecting Peptide
Englisch: C-peptide, connecting peptide

1. Definition

Das C-Peptid ist ein Molekül aus 31 Aminosäuren, das aus dem primären Peptid Proinsulin abgespalten wird. Dabei entsteht das aus der A- und B-Kette bestehende Insulin.

2. Biochemie

C-Peptid stellt nicht nur ein Nebenprodukt der Insulinsynthese dar, sondern hat auch physiologische Funktionen. Es bindet auf der Zellmembran verschiedener Zellen (z.B. Neuronen oder Endothelzellen) an G-Protein-gekoppelte Rezeptoren und aktiviert dadurch intrazelluläre Signalwege, wie MAPK oder PKC. Dies führt z.B. zur Aktivierung der endothelialen NO-Synthase.

3. Labormedizin

Die Menge des mit dem Insulin teilweise ins Blut abgegebenen C-Peptids kann diagnostisch bestimmt werden. Gegenüber der direkten Insulinbestimmung weist diese Untersuchung den Vorteil der deutlich längeren biochemischen Stabilität auf. Sowohl endogene Insulin-Antikörper als auch exogene Insulingaben stören die Bestimmung nicht. Die Halbwertszeit beträgt 20-30 Minuten. Die Konzentration des C-Peptids korreliert direkt mit dem Insulinspiegel.

3.1. Material

Für die Untersuchung werden 1 ml Serum, EDTA-Blut oder Heparinblut benötigt.

Die Proben sollten zeitnah ins Labor gebracht und analysiert werden, da sie eine begrenzte Stabilität aufweisen. Alternativ können die Proben eingefroren (–20 °C) werden und sind dann mindestens 2 Monate stabil.

3.2. Referenzbereich

Die Normwerte verschiedener Assays unterschieden sich deutlich, sodass der vom jeweiligen Labor angegebene Referenzbereich berücksichtigt werden sollte. Orientierend gelten:

  • Nüchtern (8 bis 12 Stunden Fasten): 0,8 bis 4,2 ng/ml
  • im Hungerversuch (längeres Fasten): unter 0,8 ng/ml
  • 6 Minuten nach Gabe von Glucose- oder Glucagon (Stimulationstest): über 2,7 ng/ml

3.3. Interpretation

Die Bestimmung von C-Peptid dient der Unterscheidung zwischen einem Diabetes mellitus Typ 1 und einem Typ 2 (incl. MODY). Bei Typ 1 finden sich erniedrigte C-Peptid-Konzentrationen, da die Insulinsynthese gestört ist. Bei Diabetes mellitus Typ 2 sind die Werte anfangs erhöht, im Spätstadium ebenfalls erniedrigt. Hilfreich bei der Unterscheidung ist der orale Glukosetoleranztest oder alternativ die Gabe von Glucagon: Liegt C-Peptid nach der Stimulation bei < 1,0 ng/ml, ist der Patient insulinbedürftig. Ein erhöhter Anstieg weist auf eine Insulinresistenz hin.

Eine normale oder erniedrigte C-Peptid-Konzentration bei erhöhtem Insulinspiegel weist auf eine Hypoglycaemia factitia hin. Außerdem treten erniedrigte Werte in folgenden Situationen auf:

Die Konzentration von C-Peptid ist erhöht bei:

4. Pharmakologie

In klinischen Studien mit Versuchstieren, die an Typ-1-Diabetes litten, konnten durch die Gabe von C-Peptid die Nierenfunktion und die Symptome der diabetischen Neuropathie verbessert werden.

Die therapeutische Anwendung beim Menschen wird in klinischen Studien erforscht.

5. Literatur

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