Brigatinib
Handelsname: Alunbrig®
Englisch: brigatinib
Definition
Brigatinib ist ein antineoplastischer Arzneistoff aus der Klasse der Tyrosinkinaseinhibitoren, der in der Onkologie zur Therapie des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) eingesetzt wird. Er gehört zur Subgruppe der ALK-Inhibitoren.
Chemie
Brigatinib hat die Summenformel C29H39ClN7O2P. Die molare Masse beträgt 584,1 g/mol.
Wirkmechanismus
Brigatinib ist ein selektiver Hemmstoff der Rezeptor-Tyrosinkinasen anaplastische Lymphomkinase (ALK) und Epidermal Growth Factor Receptor (EGFR). Dadurch werden ALK- und EGFR-abhängige Signalwege blockiert. Es kommt zur Apoptose der Tumorzellen.
Wie bei anderen Tyrosinkinase-Inhibitoren kann es durch Mutation der Tumorzellen im Laufe der Behandlung mit Brigatinib zu einer Resistenzentwicklung kommen, die eine Rebiopsie und einen Medikationswechsel notwendig macht. Für die Resistenzentwicklung sind eine Amplifikation des mutierten ALK-Gens oder die Entwicklung neuer ALK-Varianten mit veränderter Aminosäuresequenz verantwortlich.
Indikation
- Monotherapie des ALK-positiven, fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) bei erwachsenen Patienten, die zuvor mit Crizotinib behandelt wurden.
Darreichungsform
- Filmtabletten á 30 und 90 mg Brigatinib zur oralen Einnahme
Dosierung
Die empfohlene Tagesdosis von Brigatinib beträgt 90 mg einmal täglich in der ersten 7 Tagen. Wird die Dosierung vertragen, kann die Dosis auf 180 mg täglich gesteigert werden. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
Folgende Nebenwirkungen traten in den zulassungsrelevanten klinischen Studien unter Brigatinib auf (Auswahl):
- Nausea
- Erbrechen
- Fatigue
- Kopfschmerzen
- Diarrhö
- Interstitielle Lungenerkrankung (ILD)
- Labor: CPK ↑, Pankreaslipase ↑
Wechselwirkungen
Die Wirkung von Brigatinib kann durch CYP3A4-Induktoren und Inhibitoren beeinflusst werden und macht ggf. eine Dosisanpassung erforderlich.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Schwangerschaft und Stillzeit (teratogene Wirkung)
Zulassung
Brigatinib ist in den USA seit April 2017 und in der EU seit November 2018 zugelassen. Zulassungsinhaber ist Takeda.
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