Benralizumab
Handelsname: Fasenra®
Definition
Benralizumab ist ein monoklonaler Antikörper. Er wird bei der Therapie des eosinophilen Asthmas, einer obstruktiven Atemwegserkrankung, angewendet.[1]
Hintergrund
Eosinophiles Asthma ist eine Form des Asthma bronchiale, bei der es durch eosinophile Granulozyten zu einer verstärkten Entzündungsreaktion kommt. Interleukin 5 (IL-5) reguliert die eosinophilen Granulozyten, welche zu den Lymphozyten gehören und eine große Rolle bei allergischen Reaktionen spielen.[2]
Wirkmechanismus
Benralizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper des Typs IgG1κ. Er bindet mit hoher Affinität und Spezifität an den humanen Interleukin-5-Rezeptor (IL-5Rα), der auf der Oberfläche der eosinophilen Granulozyten lokalisiert ist. Es kommt zur Apoptose der Granulozyten und so zu einer Reduktion der Entzündungsreaktion.[1][2]
Pharmakokinetik
Die geschätzte absolute Bioverfügbarkeit liegt bei ca. 59%. Die systemische Clearance für Benralizumab beträgt etwa 0,29 l/Tag. Bei subkutaner Gabe beträgt die Eliminationshalbwertszeit etwa 15,5 Tage.[1]
Indikation
- Add-On-Therapie bei erwachsenen Patienten mit schwerem eosinophilem Asthma, das trotz hochdosierter Inhalativer Glukokortikoide und lang wirksamer Beta-2-Sympathomimetika (LABA) unzureichend kontrolliert ist[1]
Dosierung
Nebenwirkungen
Folgende Nebenwirkungen treten unter Benralizumab häufig (≥ 1:100, < 1:10) auf:
- Reaktionen an der Injektionsstelle
- Infektionen: Pharyngitis
- Immunsystem: Hypersensitivität
- Nervensystem: Kopfschmerzen
- Pyrexie[1]
Wechselwirkungen
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt. Cytochrom-P450, Effluxpumpen und proteinbindende Mechanismen sind nicht an der Clearance von Benralizumab beteiligt.[1]
Kontraindikation
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Helminthen-Infektionen[1]
Lagerung
Der Arzneistoff muss im Kühlschrank gelagert werden (2°C - 8°C).[1]
Zulassung
Der Arzneistoff ist in der EU seit 2018 zugelassen, er wird durch AstraZeneca AB vermarktet.[1]
Nutzenbewertung
Der Zusatznutzen einer Therapie mit Benralizumab wird vom G-BA auf der Basis der vom IQWiG ausgewerteten Studienergebnisse wie folgt eingeordnet:
- nicht belegter Zusatznutzen, da die vom pharmazeutischen Unternehmen vorgelegten Daten zur zweckmäßigen Vergleichstherapie ungeeignet sind.[3]
Kosten
Die Jahrestherapiekosten betragen pro Patient rund 20.000 €.[3]