Als Bauchpalpation bezeichnet man die manuelle Untersuchung (Palpation) des Bauches im Rahmen einer körperlichen Untersuchung.
Bei der Palpation des Bauches folgt man am besten einem festen Schema, um die Untersuchungszeit zu verkürzen und keine Befunde zu übersehen. Dabei teilt man den Bauch in Abschnitte ein, z.B. Ober-, Mittel- und Unterbauch oder auch vier Quadranten, um die Lokalisation der Befunde besser beschreiben zu können.
Im Rahmen der Palpation des Bauches können auch gezielt bestimmte Schmerzpunkte aufgesucht werden, die charakteristisch für bestimmte Erkrankungen sind (siehe: Appendizitiszeichen).
Mit Hilfe der Bauchpalpation kann die Größe und Lage (Topografie) von Bauchorganen (z.B. Leber, Milz usw.) oder Raumforderungen (Tumoren, Aneurysmen) grob eingeschätzt werden. Mögliche Befunde sind zum Beispiel:
Wichtige Hinweise liefert die Druckschmerzhaftigkeit einzelner Bauchbereiche und das Vorhandensein einer generalisierten oder lokalisierten Abwehrspannung. Der vom Patienten geschilderte Schmerzcharakter (z.B. "dumpf", "brennend", "stechend") gibt zusätzliche Hinweise auf die eventuelle Schmerzursache. Eine Druckschmerzhaftigkeit im Oberbauch findet man unter anderem bei
Die Palpation hat als orientierende Untersuchung einen hohen Stellenwert, liefert aber - zusammen mit der Bauchperkussion und Bauchauskultation - in der Regel nur Verdachtsdiagnosen. Die weiterführende Diagnostik erfolgt mit bildgebenden (Sonografie, CT, MRT) oder endoskopischen Verfahren.
Tags: Akutes Abdomen, Bauchbeschwerden, Palpation
Fachgebiete: Allgemeinmedizin, Innere Medizin
Diese Seite wurde zuletzt am 12. März 2008 um 01:25 Uhr bearbeitet.
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