Austrian-Syndrom
nach dem US-amerikanischen Infektiologen Robert Austrian (1916-2007)
Englisch: Austrian syndrome, Osler's triad
Definition
Das Austrian-Syndrom bezeichnet eine Trias aus Pneumonie, Endokarditis und Meningitis, die selten durch eine Infektion mit Streptococcus pneumoniae ausgelöst wird.
Epidemiologie
Das Syndrom kam in der vorantibiotischen Ära häufiger vor. Heute (2025) tritt es vor allem im Zusammenhang mit Alkoholismus, Hyposplenie und Immunsuppression auf. Verlässliche Daten zur aktuellen Epidemiologie fehlen.
Symptome
Typisch sind Fieber und Bewusstseinsstörungen im Zusammenhang mit weiteren, meist schwerwiegenden, respiratorischen oder kardialen Symptomen.
Diagnostik
Das Syndrom wird häufig erst spät diagnostiziert. Mögliche diagnostische Maßnahmen sind:
- Erregernachweis in z.B. Blutkulturen, Trachealsekret oder Liquor
- radiologische Verfahren wie Röntgen-Thorax, CT-Thorax, CT-Schädel
- weitere bildgebende Verfahren wie transösophageale Echokardiographie (TEE)
Therapie
Aufgrund der Krankheitsschwere ist häufig eine intensivmedizinische Betreuung der Patienten mit Beatmung erforderlich. Im Vordergrund steht die antimikrobielle Therapie – möglichst gemäß Antibiogramm. Zum Einsatz kommen vorwiegend Breitbandantibiotika wie Ceftriaxon oder Cefotaxim, allein oder in Kombination mit Vancomycin. Penicillin ist nicht empfohlen, da es schlecht ZNS-gängig ist.
Prognose
Die Mortalität des Syndroms ist hoch und liegt bei ca. 30 %, je nach Ausprägung der einzelnen Symptome auch höher.
Literatur
- Ochoa-Diaz et al.: Austrian Syndrome: Community-Acquired Pneumonia in an Unusual Triad, Thorac Res Pract, 2023
- Madu et al.: Austrian syndrome: Report of one case and a systematic review of case reports - new insights, Clin Med (Lond), 2024