Asphyxia neonatorum
Synonym: Neugeborenen-Asphyxie, perinatale Asphyxie
Definition
Als Asphyxia neonatorum, oder im pädiatrischen Sprachgebrauch verkürzt Asphyxie, bezeichnet man eine Erkrankung des Neugeborenen mit einer generalisierten Ischämie und Hypoxie, die unmittelbar peri- und postnatal entsteht.
Nach der Definition der WHO liegt eine Asphyxia neonatorum vor, wenn beim Neugeborenen keine ausreichende Spontanatmung einsetzt oder aufrechterhalten wird.
Epidemiologie
Die Asphyxia neonatorum ist die häufigste Todesursache innerhalb der Neonatalperiode und macht während dieses Zeitraums etwa 25 % der kindlichen Todesfälle aus. Bei rund 5% aller Geburten fällt mindestens ein Kriterium auf, das hinweisend auf eine Asphyxie sein kann.
Ursachen
Eine häufige Ursache der Neugeborenen-Asphyxie ist die Gabe von morphinhaltigen Schmerzmitteln bei Schwangeren bzw. Gebärenden. Das placentagängige Morphin wirkt auch beim Neugeborenen atemdepressiv.
Perinatale Symptome
- Pränatal: Auffälligkeiten im CTG, Oligohydramnion
- Bradykardie
- Zyanose
- Apnoe
- Muskuläre Hypotonie
- Azidose
Komplikationen
- Hypoxisch-ischämische Enzephalopathie
- Infantile Zerebralparese
- Porenzephalie
- Hirnblutung
- Oligurie, Anurie
- Postasphyktische Kardiomyopathie
- Postasphyktische Lungenerkrankung, respiratorisches Versagen
- Postasphyktische Hepatopathie
- disseminierte intravasale Gerinnung
Akuttherapie
Die Therapie richtet sich nach den vorhandenen Komplikationen. Im Vordergrund stehen meist Kreislaufprobleme (-> Gabe von Katecholaminen) und zerebrale Probleme (-> therapeutische Hypothermie, maschinelle Beatmung, Antikonvulsiva).
Ist eine Morphingabe ursächlich für die Asphyxie, kann mit Naloxon antagonisiert werden.
Oft ist ein interdisziplinäres und multimodales Management notwendig.
um diese Funktion zu nutzen.