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Allgemeine Untersuchung bei Hund und Katze

1. Definition

Die allgemeine Untersuchung bei Hund und Katze dient der orientierenden Feststellung des Gesundheitszustandes. Sie sollte bei jedem Tier durchgeführt werden, das vorgestellt wird. Erkrankungen bzw. gesundheitliche Problematiken können so frühzeitig erkannt werden.

2. Ablauf

2.1. Allgemeinverhalten

Zu Beginn der Untersuchung erfolgt eine allgemeine Beurteilung von Bewusstsein und Verhalten des Tieres.

2.2. Herzfrequenz und Auskultation

  • Hund:
    • große Rassen: 70 bis 120 Schläge pro Minute
    • mittlere Rassen: 80 bis 120 Schläge pro Minute
    • kleinere Rassen: 90 bis 160 Schläge pro Minute
    • Welpen: 90 bis 200 Schläge pro Minute
  • Katze: 80 bis 140 Schläge pro Minute

Der Pulsschlag wird auf seine Kräftigkeit und Synchronität mit dem auskultierten Herzschlag hin beurteilt.

Bei der Herzauskultation sind die Geräusche deutlich zu hören.

2.3. Atemfrequenz und Lungenauskultation

  • Hund: 10 bis 30 Atemzüge pro Minute
  • Katze: 20 bis 40 Atemzüge pro Minute

Die Lungenauskultation erfolgt auf beiden Seiten. Hierbei wird auf eine synchrone Bewegung von Thorax und Abdomen geachtet. Bei normaler Atmung sind die Atemgeräusche kaum zu hören.

2.4. Schleimhautfarbe

Die Schleimhautfarbe wird an den Konjunktiven oder den Gingiven bestimmt. Beim gesunden Tier sind die Schleimhäute blassrosa oder rosa, bei Hunden können sie rasseabhängig auch gerötet erscheinen.

2.5. Kapilläre Füllungszeit

Die kapilläre Füllungszeit gibt Auskunft über den Kreislaufzustand des Tieres und seinen Hydratationsgrad.

  • gesund: < 1 Sekunde
  • tolerabel: etwa 1 Sekunde
  • hochgradig dehydrierte Tiere oder Tiere im Schock: 2 bis 3 Sekunden

2.6. Lymphknotenpalpation

Bei der Lymphknotenpalpation werden 3 verschiedene Lymphknotengruppen beurteilt. Die Palpation erfolgt möglichst auf beiden Körperseiten gleichzeitig. Hierzu werden die Lymphknoten zwischen dem Daumen, Zeige- und Mittelfinger getastet (sogenannter Krallengriff). Palpiert werden folgende Lymphknoten:

2.7. Abdomenpalpation

Bei der Palpation der Organe wird das kraniale Abdomen gleichzeitig von beiden Seiten abgetastet. Dabei wird auf Veränderungen, wie beispielsweise Umfangsvermehrungen oder Schrumpfnieren geachtet.

Grundsätzlich ist die Abgrenzung der Organe schwierig. Anspannungen können durch langsames Massieren gelöst werden.

2.8. Rektaltemperatur

Die Rektaltemperatur sollte bei Hund und Katze zwischen 37,5 und 38,5 °C liegen. Bei Jungtieren und aufgeregten Tieren kann sie über 39 °C betragen.

Stichworte: Allgemein, Hund, Katze, Untersuchung
Fachgebiete: Veterinärmedizin

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25.07.2022, 13:14
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