Allergie auf zahnärztliche Werkstoffe
Synonym: Allergie auf Dentalmaterial
Definition
Eine Allergie auf zahnärztliche Werkstoffe ist eine Form der Kontaktallergie, die sich auf Materialien zur Endoprothetik, Füllungstherapie bzw. auf Prothesenmaterialien beziehen.
Allergene
Prothesenmaterialien
Metallhaltige Prothesenmaterialien
Kunststoffhaltige Prothesenmaterialien
Endoprothetikmaterialien
Füllungsmaterialien
Symptomatik
Lokale Symptomatik
- Stomatitiden
- Lichen ruber planus
- Gingivitiden
- Parodontitis
- Zungenbrennen
- Aphthen
- Leukoplakien
- Zahn- oder Kieferschmerzen beim Kauen
Allgemeinsymptomatik
- Kopfschmerzen
- Neuralgien
- Myalgien
- Fibromyalgie
- gesteigerte Müdigkeit
- Schlafstörungen
- depressive Verstimmungen
Cave: Die Allgemeinsymptomatik ist sehr unspezifisch und häufig nicht richtungsweisend!
Diagnostik
- Lymphozytentransformationstest (LTT)
- Epikutantest (ECT): Der Epikutantest kann wertvolle Hinweise auf bestehende Allergien geben. Es besteht jedoch die Schwierigkeit, dass seine Ergebnisse nur eingeschränkt auf die Schleimhaut übertragbar sind.
Weder für den ECT noch für den LTT gibt es eindeutige Aussagen zur Sensitivität und Spezifität bei der Erkennung von Allergien auf zahnärztliche Werkstoffe. Die teilweise propagierten Epimukosatests sind methodisch fragwürdig und haben keine relevante Aussagekraft.[1]
Abrechnung
Der Lymphozytentransformationstest (LTT) kann bei privatversicherten Patienten über die Ziffer 3694 abgerechnet werden. Bei GKV-Patienten ist der Lymphozytentransformationstest (LTT) eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL).
Therapie
- Allergenkarenz
- Materialaustausch
Quellen
- ↑ Blankenstein Allergie auf Dentalmaterial. Das internationale Zahntechnik Magazin, abgerufen am 5.08.16