Alirocumab
Handelsname: Praluent®
Definition
Alirocumab ist ein Arzneistoff auf der Gruppe der PCSK9-Hemmer, der zur Therapie der Hypercholesterinämie eingesetzt wird. Es handelt sich um einen humanen monoklonalen Antikörper.
Chemie
Alirocumab ist ein vollhumaner monoklonaler Antiköper vom Isotyp IgG1. Das Molekulargewicht beträgt rund 146 kDa. Der Wirkstoff besteht aus zwei schweren Ketten, die durch Disulfidbrücken untereinander und mit zwei weiteren leichten Ketten verbunden sind.
Alirocumab wird rekombinant aus genetisch modifizierten CHO-Zellen hergestelllt.
Wirkmechanismus
Alirocumab ist ein Hemmstoff des Enzyms PCSK9, die an der Regulation des Cholesterinstoffwechsels beteiligt ist. PCSK9 bindet an LDL-Rezeptoren auf der Oberfläche von Hepatozyten und fördert ihren Abbau in den Lysosomen. Alirocumab bindet selektiv and die zirkulierende PCSK9 und verhindert, dass sie an die LDL-Rezeptoren bindet. Dadurch wird der Abbau der LDL-Rezeptoren verzögert, was zu einer Reduktion von LDL-C (Low Density Lipoprotein Cholesterol) im Blut führt, weil mehr LDL-C in die Leberzellen aufgenommen wird.
Indikationen
Alirocumab wird als Second-Line-Therapie bei schweren Formen der Hypercholesterinämie eingesetzt, wenn andere Therapiemaßnahmen (z.B. Statine) keinen ausreichenden Erfolg erzielt haben. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Patienten mit Unverträglichkeit oder Kontraindikationen gegen Statine.
Anwendung
Der Wirkstoff wird subkutan injiziert. Eine Einzeldosis von 75 oder 150 mg wird alle 14 Tage verabreicht.
Nebenwirkungen
- Lokalreaktionen an der Injektionsstelle (Rötung, Schwellung)
- Rhinorrhö
- Bronchitis
- Harnwegsinfekte
- Diarrhö
- Muskelschmerzen
Kosten
Wie bei vielen anderen monoklonalen Antikörpern sind die Kosten einer Therapie mit Alirocumab sehr hoch. Die Jahrestherapiekosten liegen bei rund 8.000 Euro. Das hat zu einer Einschränkung der Verordnungsfähigkeit durch den G-BA geführt. Die Einleitung und Überwachung einer Therapie mit Alirocumab darf nur durch Fachärzte für Innere Medizin und Kardiologie, Fachärzte für Innere Medizin und Nephrologie, Fachärzte für Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie, Fachärzte für Innere Medizin und Angiologie oder durch Fachärzte, die in Ambulanzen für Lipidstoffwechselstörungen tätig sind, erfolgen.
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