Akute eosinophile Pneumonie
Synonym: idiopathische akute eosinophile Pneumonie (IAEP)
Definition
Bei der akuten eosinophilen Pneumonie handelt es sich um eine Form der Pneumonie, die durch ein vermehrtes Auftreten eosinophiler Granulozyten im Lungengewebe charakterisiert ist. Sie lässt sich den interstitiellen Lungenerkrankungen zuordnen und stellt eine der beiden Verlaufsformen der eosinophilen Pneumonie dar.
Epidemiologie
Es handelt sich um eine sehr seltene Erkrankung, die genaue Inzidenz und Prävalenz ist nicht bekannt. Sie kann alle Altersgruppen betreffen, tritt jedoch am häufigsten zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen.
Ätiologie
Die Ursache der Erkrankung ist noch nicht hinreichend geklärt. Inhalative Noxen wie z.B. Zigarettenrauchen werden als möglicher Auslöser diskutiert.
Klinik
Klinisch handelt es sich meist um ein akut auftretendes Krankheitsbild (meist innerhalb von einer Woche). Mögliche Symptome sind
Diagnostik
Körperliche Untersuchung
Bei der Auskultation treten beidseitige basale Rasselgeräusche sowie ein Knistern und exspiratorisches Brummen auf.
Labordiagnostik
Im Blutbild fällt eine Erhöhung der eosinophilen Granulozyten auf, diese kann jedoch initial fehlen. ESR und IgE können ebenfalls erhöht sein.
Bildgebung
Im Röntgen-Thorax sieht man eine retikuläre Zeichnungsvermehrung oder Milchglasinfiltrate, oft mit Kerley-B-Linien. Begleitend können beidseitige, kleine Pleuraergüsse auftreten. Meist wird eine hochauflösende Computertomographie des Thorax zur Diagnostik benötigt, die ebenfalls beidseitige Milchglasinfiltrate und retikuläre Zeichnungsvermehrung zeigt.
Bronchoskopie und BAL
Die weitere Diagnostik kann eine Bronchoskopie mit bronchoalveolärer Lavage (BAL) umfassen. In der BAL fällt charakteristischerweise eine Erhöhung der eosinophilen Granulozyten um mehr als 25 % auf.
Bei der akuten eosinophilen Pneumonie handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose, sodass zunächst andere Ursachen exkludiert werden müssen, z.B. Arzneimittel, Toxine, Wurmerkrankungen, Pilzinfektionen sowie eine Granulomatose mit Polyangiitis, ein hypereosinophiles Syndrom oder Tumoren.
Therapie
Die Therapie besteht in der systemischen Gabe von Glukokortikoiden. In der Regel werden diese oral verabreicht, bei schweren Verläufen intravenös.
Prognose
Aufgrund eines guten Ansprechens auf Glukokortikoide ist die Prognose meist gut. Es kann jedoch zu schweren Verläufen mit akutem Lungenversagen bis hin zur Beatmungspflichtigkeit kommen.
Literatur
- Pneumonie, eosinophile idiopathische, akute Form, Orphanet, abgerufen am 25.2.2021
- Cottin V, Cordier JF: Eosinophilic pneumonias. Allergy 60:841 (2005)
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