Acne aestivalis
Synonyme: "Mallorca-Akne", "Frühjahrsakne", "Sommerakne", "Sonnenpickel"
Englisch: mallorca acne
Definition
Als Acne aestivalis bezeichnet man eine Erkrankung der Talgdrüsenfollikel der Haut. Sie führt zur Bildung von juckenden Knötchen und Pusteln in sonnenexponierten Hautarealen und betrifft überwiegend Frauen.
- ICD10-Code: L56.4 Polymorphe Lichtdermatose
Pathogenese
Wie die meisten akneiformen Dermatosen entsteht die Acne aestivalis durch Okklusion des Follikelinfundibulums und eine dadurch verursachte Sekretstauung. Auslösend ist die Kombination von UV-Strahlen, Fetten und Emulgatoren aus Sonnenschutzmitteln. Das führt zur Entzündung der Haarfollikel, was sich klinisch in Form juckender Papeln zeigt.
Die Erkrankung befällt genetisch prädisponierte Personen und ähnelt dem Sonnenekzem (polymorphe Lichtdermatose).
Lokalisation
Klinisches Bild
Typische Effloreszenzen sind follikelgebundene, akneähnliche, derbe, kleine, keratotische Papeln, die mit Juckreiz einhergehen. Die vorhandenen derben Knötchen sind komedonenfrei, entzündlich gerötet und vereinzelt abszedierend.
Therapie
Die UV-A-Strahlenexposition und der Gebrauch von öligen Lichtschutzmitteln sollte so weit es geht vermieden werden. Ersatzweise können hydrophile Gele oder Cremes als Lichtschutz zum Einsatz kommen. Medikamentös wird zurückhaltend therapiert, da es zu einer spontanen Remission ohne Narbenbildung kommt.
Externe Therapie
Hilfreich sind Schälbehandlungen mit Aluminiumoxid oder Polydimethylsilikonharz. Bei stärkeren Verläufen können externe Therapien mit Tretinoin oder Adapalen erfolgen.
- Rezepturbeispiel: Hydrophile Tretinoin-Creme 0,025% / 0,05% / 0,1% (NRF 11.100.) ad 30,0 g
Interne Therapie
Bei Superinfektionen gibt man systemische Antibiotika, wie z.B. Minocyclin für 3 bis 4 Wochen.