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Diffuses neuroendokrines System

(Weitergeleitet von APUD-System)

Synonym: APUD-System (Amine Precursor Uptake and Decarboxylation), disseminierte endokrine Zellen, diffuses endokrines System
Englisch: diffuse neuro-endocrine system, DNES

1. Definition

Unter dem Begriff diffuses neuroendokrines System, kurz DNES, werden hormonbildende Zellen in verschiedenen Organen zusammengefasst, die in Bezug auf die sezernierten Substanzen (u.a. Monoamine, Neuropeptide) und die exprimierten Zellmarker (Chromogranin A, Synaptophysin etc.) Ähnlichkeiten mit Neuronen aufweisen.

2. Histologie

Das diffuse neuroendokrine System ist Teil des neuroendokrinen Systems. Neuroendokrine Zellen bilden einerseits zahlreiche endokrine Organe (z.B. Hypophysenvorderlappen, Nebenschilddrüse, Nebennierenmark, Pankreasinseln, C-Zellen der Schilddrüse etc.). Andererseits können sie auch einzeln oder in kleinen Gruppen verstreut (daher auch "disseminierte neuroendokrine Zellen") in den Oberflächenepithelien verschiedener Organe (Magen, Darm, Urogenitalsystem, Lunge, Haut) sitzen. Aufgrund dieser Verteilung spricht man vom "diffusen neuroendokrinen System".

Die meisten dieser disseminierten neuroendokrinen Zellen findet man im Gastrointestinaltrakt. Hier sind sie im Drüsenepithel des Magens, sowie im Epithel von Dünn- und Dickdarm anzutreffen und werden als enteroendokrine Zellen bezeichnet. Die enteroendokrinen Zellen weisen funktionell viele Ähnlichkeiten mit den Zellen der Pankreasinseln auf und kooperieren zum Teil auch mit diesen, weshalb die neuroendokrinen Zellen dieser beiden Gruppen auch zum gastroentero-pankreatischen System (GEP-System) zusammengefasst werden.

Zum diffusen neuroendokrinen System gehören u.a.:

3. Terminologie

Von einigen Autoren wird Begriff "neuroendokrine Zellen" als obsolet angesehen, und als alternative Bezeichnung "endokrine Zellen" empfohlen.[1] Diese Empfehlung hat sich in der medizinischen Alltagssprache bislang (2021) jedoch nicht durchgesetzt.

4. Klinik

Klinisch bedeutsame APUD-Zellen sind u.a. die sogenannten Kultschitzky-Zellen, welche im Magen-Darm-Trakt und im Bronchialsystem anzutreffen sind. Aus den Kultschitzky-Zellen im Bronchialsystem können Karzinome entstehen, beispielsweise das kleinzellige Bronchialkarzinom.

5. Quellen

  1. Taschenlehrbuch Histologie, Lüllmann-Rauch, Thieme, 6. Auflage, Seite 534

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