Synaptophysin
Definition
Synaptophysin ist ein in der Membran synaptischer Vesikel vieler Nervenzellen enthaltenes Membranprotein. Es dient dem histopathologischen Nachweis neuroendokriner Tumore.
Biochemie
Synaptophysin ist ein saures, N-glykosyliertes Protein aus 313 Aminosäuren, das ein Molekulargewicht von rund 38 kD besitzt.
Genetik
Der genetische Code für Synaptophysin (SYP) befindet sich auf dem X-Chromosom an Genlokus p11.23 - p11.22.
Neurophysiologie
Die ganaue Funktion von Synaptophysin ist noch weitgehend ungeklärt. Man geht davon aus, dass es einen Kanal in der Membran bildet und so die Aufnahme von Neurotransmittern aus dem Zytosol in die synaptischen Vesikel ermöglicht.
Synaptophysin kommt in synaptischen Vesikeln der Neurone im Gehirn, Rückenmark und Netzhaut sowie ähnlichen Vesikeln im Nebennierenmark und in motorischen Endplatte vor.
Histopathologie
Da Synaptophysin in neuroendokrinen Zellen vorkommt, eignet es sich als immunhistochemischer Marker für die Charakterisierung neuroendokriner Gewebe. Viele neuroendokrine Tumore sowie Neuroblastome, Phäochromozytome, Paragangliome uvm. exprimieren Synaptophysin und können so klassifiziert werden.
Synaptophysin wird zudem - neben NSE (Neuronenspezifische Enolase) und ProGRP (Pro Gastrin Releasing Peptide) - in der Diagnostik des kleinzelligen Bronchialkarzinom eingesetzt.
Quellen
- Gressner, Axel M., Torsten Arndt, eds. Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. Band 1: Klinische Chemie. Springer-Verlag, 2012
- Löffler, Georg, Petro E. Petrides. Biochemie und Pathobiochemie. Springer-Verlag, 2013
- sciencedirect.com
- Spektrum.de
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