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Gamma-Aminobuttersäure

(Weitergeleitet von Γ-Aminobuttersäure)

Synonyme: GABA, γ-Aminobuttersäure, 4-Aminobuttersäure

1. Definition

Gamma-Aminobuttersäure (GABA) ist ein wichtiger Neurotransmitter im zentralen Nervensystem (ZNS), der eine inhibitorische Wirkung an spezifischen GABA-Rezeptoren entfaltet.

2. Hintergrund

γ-Aminobuttersäure ist das biogene Amin der Glutaminsäure. Sie wird mit Hilfe des Enzyms Glutamatdecarboxylase aus Glutamat synthetisiert. Die Aminogruppe befindet sich am dritten Kohlenstoffatom (γ-Position) nach dem Carboxyl-Kohlenstoffatom (daher der Name γ-). Nach ihrer Freisetzung kann GABA wieder in das präsynaptische Neuron aufgenommen und dort erneut in Vesikeln gespeichert werden. Alternativ kann auch eine Metabolisierung durch die GABA-Transaminase oder eine Verwendung im Glutaminzyklus der Gliazellen erfolgen.

3. Chemie

Gamma-Aminobuttersäure hat die Summenformel C4H9NO2 und eine molare Masse von 103,12 g/mol. Es handelt sich strukturell um eine nichtproteinogene Aminosäure.

4. Wirkung

GABA wirkt durch Bindung an folgende Rezeptoren:

Außerdem zählt GABA zu den sog. Orexigenen.

5. Pharmakologie

Verschiedene Antiepileptika, zum Beispiel Gabapentin, entfalten ihre Wirkung, indem sie den GABA-Spiegel im Zentralnervensystem erhöhen. Gamma-Aminobuttersäure selbst hat eine kurze Halbwertszeit und durchdringt nicht oder nur in geringer Menge die Blut-Hirn-Schranke.

GABA ist als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich, ihr werden beruhigende und schlaffördernde Eigenschaften zugeschrieben. Als möglicher Wirkungsmechanismus wird ein Einfluss auf das parasympathische bzw. enterale Nervensystem im Darm diskutiert.[1]

Eine weiter gehende Theorie bringt GABA auch bei den positiven Effekten probiotischer Bakterien in der Darmflora ins Spiel. So können Bakterien der Gattung Lactobacillus und Bifidobacterium die Konzentration von Gamma-Aminobuttersäure im Darm erhöhen.

6. Labormedizin

Der GABA-Spiegel kann sowohl im Blutserum als auch im Urin bestimmt werden.

6.1. Referenzwerte im Serum

  • Neugeborene bis 1 Monat: bis 100 µmol/l
  • Säuglinge bis 1 Jahr: bis 100 µmol/l
  • Kleinkinder 2-6 Jahre: bis 100 µmol/l
  • Schulkinder 7-14 Jahre: bis 100 µmol/l
  • Erwachsene: bis 100 µmol/l

6.2. Referenzwerte im Urin

  • Neugeborene bis 1 Monat: bis 250 µmol/g Kreatinin
  • Säuglinge bis 1 Jahr: bis 250 µmol/g Kreatinin
  • Kleinkinder 2-6 Jahre: bis 250 µmol/g Kreatinin
  • Schulkinder 7-14 Jahre: bis 250 µmol/g Kreatinin
  • Erwachsene: bis 250 µmol/g Kreatinin

7. Quellen

  1. Boonstra E et al: Neurotransmitters as food supplements: the effects of GABA on brain and behavior. Front Psychol 2015; 6:1520 (frei zugänglich, abgerufen 31.01.2018)

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