GABA-B-Rezeptor
Synonym: GABAB-Rezeptor
Englisch: GABAB receptor
Definition
Der GABA-B-Rezeptor ist eine Unterform des GABA-Rezeptors. Er gehört zur Familie der metabotropen Rezeptoren und wird durch den Liganden γ-Aminobuttersäure (GABA) aktiviert.
Vorkommen
GABA-B-Rezeptoren finden sich im ZNS und im autonomen Schenkel des peripheren Nervensystems.
Biochemie
GABA-B-Rezeptoren bestehen aus je zwei GABA-B1- und GABA-B2-Untereinheiten (kodiert durch das GABBR1- und GABBR2-Gen), die zusammen einen Tetramer bilden. Der Rezeptor ist an G-Proteine gekoppelt. Bindet GABA an den GABA-B-Rezeptor, kommt es zur Aktivierung der αi- und βγ-Untereinheit der G-Proteine:
- Die αi-Untereinheit hemmt die Adenylatzyklase und damit die Bildung von cAMP, wodurch die Aktivität der Proteinkinase A gehemmt wird. Unabhängig von der Calciumkonzentration führt eine Hemmung der Proteinkinase A zu einer verminderten Vesikelfusion. Die Signaltransduktion wird durch ein Gi-Protein vermittelt.
- Die βγ-Untereinheit öffnet Kaliumkanäle. Die Aktivierung des Rezeptors führt so zu einer Verminderung der intrazellulären Kaliumkonzentration und damit verbunden zu einer langsamen Hyperpolarisation der Zelle (IPSP).
GABA-B-Rezeptoren lösen eine stärkere Hyperpolarisation aus als GABA-A-Rezeptoren.
Pharmakologie
Das Arzneimittel Baclofen wirkt als Agonist und wird bei Erkrankungen des ZNS eingesetzt, die mit Muskelspastiken einhergehen.
Die zu Beginn entwickelten Antagonisten des GABA-B-Rezeptors (z.B. Phacolfen, Sacrofen) können die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. Weitere Antagonisten befinden sich derzeit in der Erforschung.