Chorionzotte
Englisch: chorionic villi
Definition
Die Chorionzotten sind fingerförmige Ausstülpungen der Zottenhaut (Chorion), welche die Kontaktoberfläche mit dem mütterlichen Blut vergrößern. Sie bilden in ihrer Gesamtheit das Chorion frondosum.
Ab der 14. Schwangerschaftswoche spricht man auch von Plazentazotten.
Hintergrund
Die Chorionzotten gewährleisten den Stoffaustausch zwischen dem fetalen und maternalen Blutkreislauf. Sie erhalten sauerstoffarmes Blut aus den Arteriae umbilicales, das in den Blutkapillaren der Chorionzotten durch den Kontakt mit dem mütterlichen Blut im intervillösen Raum mit Sauerstoff und Nährstoffen angereichert wird. Anschließend wird es über die Vena umbilicalis wieder zum Fetus zurückgeführt.
Histologie
Die Chorionzotten werden außen vom Trophoblast überzogen. In ihrem Inneren enthalten sie das Mesoderm mit zu- und ableitenden Blutgefäßen.
Einteilung
...nach Entwicklungsstadium
- Primärzotten: Bestehen nur aus Zellen des Trophoblasten (Synzytiotrophoblast und Zytotrophoblast)
- Sekundärzotten: Bestehen aus Trophoblast und Mesoderm
- Tertiärzotten: Bestehen aus Trophoblast, Mesoderm und Blutgefäßen.
- Terminalzotten: Bestehen aus Synzytiotrophoblast, mesodermalem Bindegewebe und Blutgefäßen.
...nach Funktion
...nach Abschnitt des Zottenbaums
Klinik
Bei der Chorionzottenbiopsie im Rahmen der Pränataldiagnostik wird Zottengewebe entnommen, um Chromosomenaberrationen und Stoffwechselerkrankungen des ungeborenen Kindes festzustellen.