Infliximab
Referenzpräparat: Remicade®
Biosimilars: Inflectra®, Remsima®
Synonyme: Infliximabum u.a.
Englisch: infliximab
Definition
Infliximab ist ein antiinflammatorischer und immunsuppressiver Arzneistoff, der vor allem zur Behandlung von Morbus Crohn und rheumatoider Arthritis angewendet wird.
Chemie
Infliximab ist ein chimärer, human-muriner, monoklonaler Antikörper.
Wirkmechanismus
Infliximab ist selektiv gegen den Tumornekrosefaktor-α (TNF-α) gerichtet und blockiert lösliche und transmembrane Formen, nicht aber Lymphotoxin (TNF-ß). Durch die hoch-affine Bindung an das proinflammatorische Zytokin bildet sich ein stabiler Immunkomplex. Die funktionelle Aktivität von TNF-α wird ausgeschaltet, sodass auch die körpereigene Immunantwort gegen Infektionen und Krebszellen geschwächt wird. Dies erklärt das Auftreten entsprechender Nebenwirkungen.
Pharmakokinetik
Der Wirkstoff weist eine Bioverfügbarkeit von 92 % auf. Die Plasmahalbwertszeit von Infliximab beträgt durchschnittlich 9,5 Tage.
Indikationen
Die Hauptindikation stellt der Morbus Crohn dar. Aufgrund der Tatsache, dass der Wirkstoff ähnlich wie andere zugelassene TNF-α-Blocker zu schweren Nebenwirkungen führt, kommt Infliximab jedoch nur zum Einsatz, wenn vorangegangene alternative Behandlungsoptionen mit einem Kortikosteroid und/oder einem Immunsuppressivum erfolglos waren. Außerdem wird das Arzneimittel zur Therapie der rheumatoiden Arthritis, Spondylitis ankylosans und der Psoriasis angewendet.
Darreichungsformen
Das Arzneimittel ist als Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung verfügbar.
Nebenwirkungen
- Grippe
- Herpes
- Hypotonie, Hypertonie
- Fieber, Schwitzen, Schüttelfrost
- Erkrankungen der Atemwege: Bronchitis, Dyspnoe, Lungenentzündung
- Störungen des Blutbildes: Anämie, Leukopenie, Neutropenie
- Leberfunktionsstörungen, erhöhte Leberwerte, Hepatitis
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Diarrhoe, Bauchschmerzen
- allergische Hautreaktionen: Urtikaria, Rosazea, Ekzeme, trockene Haut
- Erneuter Ausbruch einer vorbestehenden Tuberkulose
- maligne Erkrankungen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- schwere Infektionen, Sepsis, Abszess, Tuberkulose
- Herzinsuffizienz
- Schwangerschaft
- Stillzeit
- Kinder und Jugendliche aufgrund mangelnder Untersuchungen
Zulassung
Das Arzneimittel ist in der EU seit 1999, in den USA seit 1998 zugelassen.
ATC-Code
- L04AB02 - Antineoplastische und immunmodulierende Mittel - Immunsuppressiva - Tumornekrosefaktor alpha (TNF-alpha)-Inhibitoren
Weblinks
- PharmaWiki - Infliximab, abgerufen am 04.03.2023
- Gelbe Liste Wirkstoffe - Infliximab, abgerufen am 04.03.2023
- Drugs.com - Infliximab, abgerufen am 04.03.2023