Hämolyseparameter: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 28. Mai 2014, 15:46 Uhr
Synonym: Hämolysezeichen
Definition
Hämolyseparameter sind Laborparameter, die verwendet werden, um eine Hämolyse, d.h. eine pathologische Zerstörung von Erythrozyten nachzuweisen.
Untersuchungsprogramm
Hämolyseparameter im engeren Sinne sind:
- LDH: ubiquitär intrazellulär vorhandenes Enzym, bei Hämolyse erhöht. Eigentlich ein "Zelluntergangsmarker", gut als Ausschlussparameter. Eine Erhöhung kann andere Ursachen haben, ggf. Verlauf beobachten.
- Bilirubin: Abbauprodukt des Hämoglobins, Erhöhung ist Hinweis auf Hämolyse
- Haptoglobin: Transportprotein für freies Hämoglobin, Verminderung ist Hinweis auf Hämolyse
Als erweiterte Hämolyseparameter können verwendet werden:
- Kalium, möglicherweise erhöht durch Freisetzung aus Erythrozyten
- Hämoglobin-Konzentration, vermindert als Folge der Hämolyse
- Retikulozytenzahl, erhöht als Kompensation des beschleunigten Abbaus von Erythrozyten
- freies Hämoglobin im Serum, erhöht durch Freisetzung aus Erythrozyten (wird nur in wenigen Laboratorien bestimmt)
- Inspektion des Serums nach Zentrifugation (rötlich verfärbt)
Im Urinstatus kann das Indikatorfeld für Blut positiv reagieren (Hämoglobinurie). Bei schwerer Hämolyse tritt als klinisches Zeichen eine sichtbare Rot- oder Braunfärbung des Urins auf.
Anmerkungen
- Eine extravasale Hämolyse im RES kann weitgehend inapparent verlaufen, z.B. nur mit milder Bilirubinerhöhung.
- Bei vorheriger Transfusion von Erythrozytenkonzentraten ist an eine hämolytische Transfusionsreaktion zu denken.
- Eine Hämolyse in vitro kann ähnliche Veränderungen hervorrufen wie eine "echte" Hämolyse beim Patienten, allerdings keine Bilirubinerhöhung.
- Hämolyseparameter werden in der Transfusionsmedizin zur Qualitätskontrolle von Erythrozytenkonzentraten verwendet (Lagerungsschaden).