Verschlusshydrozephalus: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 19. September 2024, 13:07 Uhr
von lateinisch: occludere - verschließen
Synonyme: Hydrocephalus occlusus, Verschlusshydrocephalus, obstruktiver Hydrozephalus
Englisch: hydrocephalus occlusus, obstructive hydrocephalus
Definition
Ein Verschlusshydrozephalus bzw. Hydrocephalus occlusus entsteht durch eine mechanische Abflussbehinderung im Bereich der ableitenden Liquorwege. Gründe dafür können u.a. Thromben, raumfordernde Tumoren oder eine angeborene Engstelle der Liquorwege sein.
Einteilung
Ein Verschlusshydrozephalus kann akut oder chronisch auftreten.
Bei chronischen Formen (sog. Ventilhydrozephalus) führt die resultierende Druckerhöhung rasch zu einer dauerhaften Schädigung der Sehnerven bis hin zur Erblindung. Typische Symptome sind zudem akute oder periodisch wiederkehrende starke Kopfschmerzen und Übelkeit bis zum Erbrechen.
Der akute Verschlusshydrozephalus kann bei Nichtbehandlung durch Verdrängung von gesundem Hirngewebe zum Tode führen. Deshalb zählt der akute Verschlusshydrozephalus zu den neurochirurgischen Notfällen, die normalerweise einer sofortigen operativen Therapie bedürfen.
Diagnostik
Neben bildgebenden Verfahren wie Computertomographie und Kernspintomographie stützt sich die Diagnostik auf Liquordruckmessungen und standardisierte Testpunktionen mit Drainage von 30 bis 40 ml Liquor. Dabei wird ein Zusammenhang zwischen Bildbefund und klinischen Symptomen hergestellt.
Therapie
Standardtherapie ist die Ableitung des Hirnwassers, um schnellstmöglich eine intrakranielle Druckminderung zu erreichen. Dies kann über einen Liquorshunt geschehen.
Eine medikamentöse Therapie, z.B. mit osmotischen Diuretika (Mannitol, Harnsäure, Sorbitol), Schleifendiuretika (Furosemid) oder einem Carboanhydrasehemmer (z.B. Acetazolamid) ist nur noch selten angezeigt und sollte dann nur über einen kurzen Zeitraum erfolgen.
Podcast

Bildquelle
- Bildquelle Podcast: © Midjourney