Zoon-Balanitis
Synonyme: Zoon-Krankheit, Balanitis plasmacellularis Zoon, Balanitis circumscripta plasmacellularis Zoon
Englisch: Zoon plasma cell balanitis, Zoon's erythroplasia
Definition
Die Zoon-Balanitis ist eine entzündliche, chronische Hauterkrankung, die hauptsächlich die Vorhaut und die Eichel des Penis betrifft. Sie ist gekennzeichnet durch rötliche, glänzende, entzündete Plaques, die oft gut abgegrenzt sind.
Abgrenzung
Ähnliche Läsionen bezeichnet man bei der Frau als Vulvitis circumscripta plasmacellularis.
Epidemiologie
Die Zoon-Balanitis tritt vorwiegend bei älteren, nicht beschnittenen Männern auf, häufig im sechsten oder siebten Lebensjahrzehnt. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Erkrankung sexuell übertragbar ist, und sie ist in der Regel nicht mit anderen systemischen Erkrankungen assoziiert.
Ätiologie
Die genaue Ursache der Zoon-Balanitis ist bisher (2024) unbekannt. Es wird jedoch vermutet, dass eine chronische Reizung, z.B. durch Feuchtigkeit (Urin) und Wärme unter der Vorhaut eine Rolle spielt. Es kommt zu einer chronischen Irritation und Entzündung, die u.a. zu der namensgebenden Ansammlung von Plasmazellen in der Haut führt.
Symptome
Charakteristisch sind rötliche, glänzende Plaques, die vor allem auf der Eichel und der inneren Vorhaut lokalisiert sind. Die Plaques sind oft gut abgegrenzt und können brennen oder jucken. Häufig treten zudem kleine petechiale Blutungen auf (sogenannte "Cayenne pepper spots"). In einigen Fällen klagen betroffene Männer über Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder beim Wasserlassen.
Im Gegensatz zu einigen anderen entzündlichen Erkrankungen der Genitalien verursacht Zoon-Balanitis keine Blasen oder Ulzerationen.
Diagnostik
Die Diagnose wird in der Regel klinisch gestellt, basierend auf dem typischen Erscheinungsbild der Läsionen. Zur Bestätigung der Diagnose wird eine Hautbiopsie durchgeführt. Wichtig ist dabei besonders die Abgrenzung von anderen entzündlichen oder neoplastischen Erkrankungen. Histologisch zeigt sich eine unterschiedlich dichte Infiltration von Plasmazellen sowie eine epidermale Atrophie mit basaler Vakuolisierung. Teils finden sich Erythrozytenextravasate und Hämosiderinablagerungen.
Differentialdiagnosen
- Lichen planus: entzündliche Erkrankung, die ebenfalls rote Plaques auf den Genitalien verursachen kann
- Erythroplasia de Queyrat: Carcinoma in situ der Schleimhaut
- Balanitis xerotica obliterans: chronische entzündliche Erkrankung, die jedoch häufig zu Narbenbildung und Verengung der Vorhaut führt
- Arzneimittelreaktionen
Therapie
Die Behandlung ist in erster Linie symptomatisch und umfasst die regelmäßige Reinigung der betroffenen Bereiche und das Trocknen der Haut unterhalb der Vorhaut. Bei stärkerer lokaler Entzündung werden topische Glukokortikoide eingesetzt. In schwereren Fällen können topische Calcineurin-Inhibitoren (z.B. Tacrolimus) verwendet werden.
In vielen Fällen ist die Zirkumzision eine wirksame Behandlungsoption, da sie die chronische Reizung und Feuchtigkeit unter der Vorhaut beseitigt.
Prognose
Die Zoon-Balanitis ist eine chronische Erkrankung, die auf topische Behandlungen oft gut anspricht, jedoch wiederkehren kann, wenn die Therapie abgesetzt wird. Eine Zirkumzision bietet in vielen Fällen eine dauerhafte Lösung. Die Erkrankung hat kein malignes Potential, sodass die Prognose in Bezug auf die Lebensqualität gut ist, wenn die Behandlung konsequent durchgeführt wird.
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