Zink-responsive Dermatitis (Hund)
Synonyme: Zink-reaktive Dermatose, Zinkdermatose
Definition
Als Zink-responsive Dermatitis bezeichnet man eine Hauterkrankung beim Hund, die durch absoluten oder relativen Zinkmangel verursacht wird.
Formen
Die Erkrankung kann in zwei verschiedene Typen (Syndrom 1 und Syndrom 2) eingeteilt werden.
Ätiopathogenese
Beim Syndrom 1 handelt es sich vermutlich um einen genetischen Defekt der intestinalen Zinkabsorption. Es tritt insbesondere bei Husky und Alaskan Malamute auf, auch bei ausgewogener Ernährung.
Das Syndrom 2 kann bei allen Rassen auftreten, meist kommt es jedoch bei Junghunden großwüchsiger Rassen vor. Es handelt sich um einen absoluten Zinkmangel (zu wenig Zink in der Nahrung) bzw. um einen relativen Zinkmangel als Folge einer gehemmten Zinkabsorption durch Zufütterung von Kalzium- oder Phytat-reichen Diäten.
Klinik
Klinisch zeigen sich alopezische, erythematöse, schuppige und krustige Läsionen. Die Veränderungen sind insbesondere um die Augen, Ohren, Lefzen und an den Gelenkvorsprüngen vorzufinden. Bei manchen Patienten treten zusätzlich Hyperkeratosen an den Ballen auf.
Diagnostik
Anhand des Vorberichts (Fütterungsanamnese), des Nationales (Alter, Rasse) und der klinischen Symptome kann meist bereits eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Differentialdiagnosen wie Pemphigus foliaceus, systemischer Lupus erythematodes, Leishmaniose oder Dermatophytose müssen ausgeschlossen werden.
Hautbiopsien und die Bestimmung des Zinkspiegels im Blut können hilfreich sein, sind jedoch nicht immer diagnostisch wegweisend. Histologisch zeigt sich charakteristischerweise eine parakeratotische Hyperkeratose. Häufig kann auch mit einem Ansprechen auf die Therapie die Diagnose gesichert werden (diagnostische Therapie).
Therapie
Beim Syndrom 1 ist eine Zinksupplementierung (z.B. Zinksulfat) notwendig. Bei schlechtem Ansprechen auf die Therapie kann eine Zinksulfat-Infusion hilfreich sein. Die Therapie des Syndrom 2 besteht in der Korrektur der Ernährung und gegebenenfalls einer vorübergehend Supplementierung des Zinks.
Zusätzlich sind andere Gründe für eine verminderte intestinale Zinkabsorption (z.B. gastrointestinale Parasiten) zu überprüfen und zu behandeln.
Quellen
- Niemand HG (Begr.). Suter PF, Kohn B, Schwarz G (Hrsg.). 2012. Praktikum der Hundeklinik. 11., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke-Verlag in MVS Medizinverlag Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1125-3.
- Peters S, Koch HJ. 2014. Dermatologie-Atlas Hund. Krankheitsbilder und typische Verteilungsmuster. Stuttgart: Enke-Verlag. ISBN: 9783830411666.
- DGVD-Tagung. Zink-responsive Dermatose (Zugriff: 23.03.2021)
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