Vitellin
Definition
Vitellin ist ein Sammelbegriff für bestimmte Proteine, die vor allem im Dotter (Vitellus) von Vogeleiern, Reptilien- und Amphibieneiern vorkommen. Es handelt sich dabei meist um phosphorhaltige Lipoproteine, die in enger Verbindung mit Lecithin und Lipiden stehen und wichtig für die Ernährung des wachsenden Embryos sind.
Terminologie
Der Begriff „Vitellin“ stammt aus der klassischen Eiweißchemie des 19. Jahrhunderts, als verschiedene Proteinfraktionen des Eigelbs beschrieben und benannt wurden.
Biochemie
Vitelline entstehen aus Vitellogeninen, die als Vorläuferproteine in der Leber synthetisiert, über den Blutkreislauf in die Oocyten transportiert und dort in den Dotter eingelagert werden. Während der Eireifung wird Vitellogenin durch proteolytische Spaltung zu Vitellin umgewandelt.
Vitellin dient als Speicherkomplex aus Proteinen, Lipiden und Phosphaten, der dem Embryo als Energie- und Baustoffquelle während der Inkubations- bzw. Entwicklungsphase dient. Es liefert essentielle Aminosäuren, Fettsäuren und Phospholipide und ist ein wichtiger Bestandteil des embryonalen Stoffwechsels. Vitellin stellt die Energie für Zellteilung, Differenzierung und Organbildung bereit, bis das sich entwickelnde Tier selbstständig Stoffwechselprozesse aufrechterhalten kann.
Vorkommen
Vitellin ist typisch für ovipare Organismen wie Vögel, Amphibien, Reptilien, Fische und viele Insekten. Beim Menschen und anderen Säugetieren, die eine plazentare Ernährung des Embryos aufweisen, spielt es dagegen keine Rolle.
Literatur
- Kunkel et al.: Yolk Proteins, abgerufen am 07.10.2025