Umkehrisolation
Synonyme: Umkehrisolierung; Schutzisolation; protektive Isolierung
Definition
Die Umkehrisolation ist eine Methode der Infektionsprophylaxe, um immungeschwächte Patienten vor der Exposition mit Pathogenen zu schützen.
Hintergrund
Der Patient wird in einem Einzelzimmer isoliert. Dies kann, sofern vorhanden, auf einer Isolierstation mit eigener Frischluftversorgung und vorgelagerter Schleuse geschehen. Es steht eine separate Nasszelle zur Verfügung, die nur vom entsprechenden Patienten genutzt werden darf. Für das Personal und eventuelle Besucher bestehen besondere Hygienevorschriften, wie etwa das Tragen von Mundschutz, Haarnetz, Handschuhen, Überschuhen und Schutzkitteln. Enger Körperkontakt soll vermieden werden. Zudem werden besondere Anforderungen an das Patientenessen gestellt. Lebensmittel, deren Verzehr mit einem erhöhten Infektionsrisiko einhergehen (z.B. frischer Salat, Obst und bestimmte Milchprodukte) werden vermieden.
Indikationen:
Die Indikation zur Umkehrisolation besteht bei Immunschwäche, z.B. im Rahmen einer
- HIV-Infektion
- Chemo- bzw. Zytostatikatherapie
- Leukämie
- Neutropenie
- myeloablativen Therapie
- Immunsuppression nach Transplantation
Das Robert-Koch-Institut teilt Patienten mit Immunsuppression in 3 Risikogruppen ein, aus denen sich die Maßnahmen der Infektionsprävention ableiten:[1]
Risikogruppe | Kriterien |
---|---|
1 Mittelschwere Immunsuppression/-defizienz |
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2 Schwere Immusuppression/-defizienz |
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3 Sehr schwere Immunsuppression/-defizienz |
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Quellen
- ↑ Robert-Koch-Institut – Anforderungen an die Infektionsprävention bei der medizinischen Versorgung von immunsupprimierten Patienten, 2021, abgerufen am 08.08.2023
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