Transfusion-associated Circulatory Overload
Synonyme: Transfusion-assoziierte zirkulatorische Überladung, Transfusion-assoziierte Hypervolämie
Englisch: transfusion-associated circulatory overload
Definition
Als Transfusion-associated Circulatory Overload, kurz TACO, wird eine Transfusionsreaktion bezeichnet, die innerhalb von 12 Stunden nach Transfusion zu Zeichen einer generalisierten Hypervolämie führt.
Epidemiologie
Die Inzidenz von TACO wird auf ca. 1 % aller Transfusionspatienten geschätzt. Sie ist eine der häufigsten Ursachen für transfusionsbedingte Todesfälle.
Ätiopathogenese
TACO kann durch eine schnelle Transfusion eines großen Blutvolumens ausgelöst werden, aber auch bei einer einzigen Transfusion von Erythrozytenkonzentraten auftreten. Risikofaktoren sind:
- Leberinsuffizienz mit Hypoalbuminämie
- Herzinsuffizienz
- Niereninsuffizienz oder nephrotisches Syndrom
- Alter < 3 Jahre und > 60 Jahre
- Erkrankungen, die viele Transfusionen erfordern (z.B. schwere Anämie)
Klinik
TACO geht mit folgenden Zeichen einher:
- Respiratorische Insuffizienz (Tachypnoe, Dyspnoe, Zyanose, Hypoxämie) ohne andere erklärbare Ursache
- Zeichen eines akuten Lungenödems
- Erhöhung von BNP
- Tachykardie, Hypertonie, periphere Ödeme, Jugularvenenstauung
Differenzialdiagnostik
TACO muss von einer transfusionbedingten akuten Lungenschädigung (TRALI) unterschieden werden. Dabei kommt es innerhalb von 6 Stunden nach Transfusion zu einer Lungeninsuffizienz ohne Zeichen einer generalisierten Hypervolämie. Patienten mit TRALI weisen häufig eine Hypotonie, ein normales BNP und kein klinisches Ansprechen auf Diuretika auf.
Therapie
Bei Auftreten einer TACO muss die Transfusion abgebrochen werden. Zur Unterstützung der Atmung erfolgt eine Sauerstoffgabe, ggf. unter maschineller Beatmung. Weiterhin werden Diuretika verabreicht und eine Flüssigkeitsbilanzierung angestrebt.
Prävention
Insbesondere bei Risikopatienten sollte eine strengende Indikationsstellung erfolgen, um unnötige Transfusionen zu vermeiden. Weiterhin sollten die Blutprodukte langsam (z.B. 1,0 ml/kgKG/h) transfundiert werden. Während oder nach Transfusion können Diuretika verabreicht werden.
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