Phthiraptera
Synonym: Tierläuse
Englisch: louse, lice (plur.)
Definition
Taxonomie
- Stamm: Arthropoda
- ohne Rang: Mandibulata
Anmerkung: Die Systematik der Insekten ist im ständigen Wandel, weshalb die hier angeführte Rangordnung nur schematisch betrachtet werden darf. Verschiedene Autoren verwenden verschiedene Systeme, sodass kein einheitlich gültiges System existiert.
Morphologie
Phthiraptera besitzen in der Regel einen stark abgeflachten Körper und vorstehenden Kopf. Die meisten Arten haben stechend-saugende Mundwerkzeuge, die aber auch zu Beißorganen umgestaltet sein können. Die Einzelsegmente des Thorax sind miteinander verwachsen und tragen keine Flügel. Die Beine sind kurz aber kräftig entwickelt und hauptsächlich zum Klammern am Wirt gestaltet.
Vertreter
Innerhalb der Ordnung der Phthiraptera können anhand der Mundwerkzeuge vier Taxa unterschieden werden. Aufgrund morphologischer Merkmale werden zwei dieser Unterordnungen zu einer gemeinsamen Gruppe zusammengefasst:
- Mallophaga (Haarlinge, Federlinge)
- Rhynchophthirina
- Anoplura (Echte Tierläuse)
Verbreitung
Phthiraptera sind parasitisch lebende Insekten, die sowohl Haus- als auch Wildtiere befallen. Als Ektoparasiten infestieren sie weltweit Vögel und Säugetiere.
Epidemiologie
Die Übertragung der Parasiten zwischen den einzelnen Wirten erfolgt meist durch direkten Körperkontakt oder indirekt durch die Umgebung (z.B. Nester oder Behausungen).
Phthiraptera sind permanente Parasiten, die ohne Wirt etwa eine Woche überleben können.
Entwicklung
Phthiraptera haben eine hemimetabole Entwicklung. Die Eier werden meist an die Haare des Wirtstieres geklebt. Über drei Larvenstadien entwickeln sich die Eier dann zu den Adulten. Der gesamte Entwicklungszyklus dauert zwischen 3 und 6 Wochen.
Erreger
Haarlinge können auch als Zwischenwirte Parasiten übertragen (z.B. Dipylidium caninum).
Klinik
Eine Erkrankung mit diesen Parasiten ist meist eine Faktorenkrankheit. Das heißt, dass nur Tiere befallen werden, die durch Grunderkrankungen geschwächt sind. Immunkompetente Tiere können zwar auch befallen werden, bleiben jedoch oft klinisch inapparent.
Eine klinisch manifeste Parasitose geht mit Juckreiz, Exkoriationen und Alopezie einher.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.
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