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Synonyme: Einsatzmedizin, Taktische Verwundetenversorgung
Englisch: tactical combat casuality care (TCCC), tactical medicine
Unter taktischer Medizin wird die Anwendung medizinischer Maßnahmen (Diagnostik und Therapie) in einem taktischen Umfeld bezeichnet. Darunter versteht man die Versorgung von Verwundeten unter Gefechtsbedingungen oder in besonderen Einsatzlagen (z.B. Terroranschlägen). Die taktische Medizin ist damit am Ehesten ein Teil der Notfallmedizin, wobei penetrierende Verletzungen und Verbrennungsverletzungen infolge des Einsatzes von Schuss-, Stich- und Sprengwaffen überproportional häufig vertreten sind.
Im Gegensatz zur zivilen Notfallmedizin ist in der taktischen Medizin die Versorgung von Verwundeten oft nicht die primäre Aufgabe der eingesetzten Einheiten. So kommt es, dass deren Versorgung in den Kontext der militärischen oder polizeilichen Aufgabenerfüllung eingebunden werden muss. Während zivil verhältnismäßig schnell Kräfte nachgefordert werden können, erschöpfen sich medizinische Ressourcen im taktischen Einsatz rasch und es kann zu einem längeranhaltenden Missverhältnis zwischen der Anzahl der medizinischen Helfer und der Anzahl der Verwundeten kommen.[1]
Weiterhin kann die Indikationsstellung medizinischer Maßnahmen durch die akute Lage verändert werden und ein Abweichen von Leitlinien der zivilen Notfallmedizin bedeuten. Erschwerend zum Einsatzgeschehen kommt hinzu, dass während der Versorgung oftmals keine hygienisch reinen Bedingungen geschaffen werden können, das Arbeiten unter Einhaltung von Licht- und Geräuschdisziplin erfolgen sollte, die Sicherheit der Einsatzstelle in der Regel nicht garantiert werden kann und es zu langen präklinischen Versorgungs- und Transportzeiten kommen kann.[1]
Die taktische Medizin lässt sich in drei Versorgunsbereiche unterteilen:[1]
In der taktischen Medizin wird das sogenannte IFAK eingesetzt.
Tags: Militär, Polizei, Teilgebiet
Fachgebiete: Notfallmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 23. Dezember 2020 um 18:22 Uhr bearbeitet.
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