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Schussverletzung

Synonyme: Schusswunde, Ballistisches Trauma
Englisch: gunshot wund, GSW

1. Definition

Eine Schussverletzung ist ein Trauma, das durch ein Projektil verursacht wird, das aus einer Schusswaffe abgefeuert wird und mit hoher kinetischer Energie auf den Körper auftrifft. Die Schussverletzung ist eine Sonderform des stumpfen Traumas.

2. Einteilung

Man unterscheidet folgende Formen von Schussverletzungen.

2.1. ...nach Eindringtiefe

2.2. ...nach Schussdistanz

Beim Schuss wird Pulver entzündet und verbrennt zu heißem Gas. Dieses Gas beschleunigt ein Projektil. Das Pulver verbrennt jedoch nicht komplett zu Gas, Rückstände (= Schmauch), werden mit restlichem Pulver ebenfalls aus der Waffe beschleunigt. Da Schmauch leichter ist als Pulver fliegt er weniger weit. Je nach dem aus welcher Entfernung das Projektil abgefeuert wurde, ergibt sich eine spezielle Schusswunde.

2.2.1. Absoluter Nahschuss

  • Waffe auf den Körper aufgesetzt, Stanzmarke bei starkem Aufdrücken
  • Projektil, Pulver und Schmauch gehen in die Haut.
  • Projektil geht durch Haut und Knochen (z.B. Schädel)
  • Schmauch durchdringt den Knochen nicht, sondern breitet sich entlang dem geringsten Widerstand unter der Haut aus. Ausbildung einer Schmauchhöhle, Weichteilzerstörungen.
  • Sternförmige Ausbreitung, Aufreißung der Haut, große Platzwunde

2.2.2. Relativer Nahschuss

Jeder Einschuss, der Schmauch und Pulver aufweist, aber keine Zeichen für einen aufgesetzten Schuss hat, ist ein relativer Nahschuss.

2.2.3. Fernschuss

  • Schmauchablagerungen fehlen
  • Ausschusswunde meist größer als die Einschusswunde

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2.3. Sonderformen

  • Winkelschuss: Richtungsänderung des Geschosses im Körper durch Auftreffen auf Gewebe unterschiedlicher Dichte (z.B. Knochen)
  • Krönlein-Schuss: Schädeldurchschuss bei einem rasanten Geschoss mit Sprengung des Schädeldaches durch die temporäre Wundhöhle und vollständiger Exenteration des Gehirns
  • Ringelschuss: Sonderform eines Steckschusses im Schädel:
    • innerer Ringelschuss: Das Projektil durchdringt den Schädelknochen und wird dann von der Tabula interna an der Ausschussseite abgelenkt, sodass es der inneren Kontur der Schädelkalotte folgt.
    • äußerer Ringelschuss: Das Projektil durchdringt zwar die Schädelkalotte, bewegt sich dann aber zwischen Tabula externa und Kopfschwarte.
  • Gellert-Schuss: Das Projektil wird durch Streifen von Gegenständen auf seiner Flugbahn abgelenkt. Dadurch sind Schussverletzungen möglich, obwohl eigentlich in eine andere Richtung geschossen wurde (z.B. als Warnschuss). Durch die veränderte Flugbewegung sind atypische Einschusswunden mit fehlenden Einschusszeichen und adaptierbaren Wundrändern möglich.

3. Klinik

Häufig sind innere Organe lebensbedrohlich verletzt. Durch Aufprall auf Knochen kann das Geschoss von seiner Richtung abgelenkt werden. Splittert der Knochen, spricht man von einer Schussfraktur. Alle Schusswunden sind infektionsgefährdet und erfordern eine schweregrad-aptierte chirurgische Versorgung.

siehe auch: Wundballistik

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21.03.2024, 09:12
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