Syndecan-1
von altgriechisch: σύνδειν ("sýndein") - zusammenbinden
Synonym: Syndecan 1, CD138
Englisch: syndecan-1
Definition
Syndecan-1 gehört zu den Proteoglykanen und wird auf der Oberfläche von Epithel- und Plasmazellen exprimiert. Es zählt zu den immunphänotypischen Oberflächenmerkmalen (Cluster of Differentiation) und wird dementsprechend auch CD138 genannt.
Genetik
Das SDC1-Gen befindet sich auf Chromosom 2 an Genlokus 2p24.1.
Biochemie
Syndecan-1 besteht aus einer Ektodomäne, einer Transmembrandomäne und einer C-terminalen zytoplasmatischen Domäne. Die Ektodomäne besteht aus einem N-terminalen Polypeptid, in dem mehrere Glykosaminoglykan-Ketten (GAGs) an spezifische Serinreste des Proteinkerns gebunden sind. Bei Syndecan-1 handelt es sich dabei um Heparansulfat- und Chondroitinsulfat-Ketten.
Funktion
Syndecan-1 wird in unterschiedlichen Phasen der Differenzierung von Plasmazellen sowie in einfachen oder mehrschichtigen Epithelien exprimiert. Es fungiert als integrales Membranprotein und ist über die GAG-Ketten in der Lage, mit extrazellulären Matrixproteinen zu interagieren, was die Zellproliferation, Zellmigration und Zell-Matrix-Interaktionen beeinflusst.
Klinik
Veränderungen der Syndecan-1-Expression wurden bei verschiedenen Tumortypen beschrieben. Ein Mangel an Syndecan-1 ist möglicherweise ein frühes Ereignis bei der Entstehung des Zervixkarzinoms.
In der Immunhistochemie wird es hauptsächlich als Marker zum Nachweis von Plasmazellen (z.B. beim multiplem Myelom) verwendet.
Quellen
- Kind et al. Prevalence of Syndecan-1 (CD138) Expression in Different Kinds of Human Tumors and Normal Tissues. Dis Markers. eCollection. 2019
- Ren et al. Syndecan-1 and stromal heparan sulfate proteoglycans: key moderators of plasma cell biology and myeloma pathogenesis. Blood.137(13):1713-1718. 2021
- Afratis et al. Syndecans – key regulators of cell signaling and biological functions. The Febs Journal. 284(1): 27-41.2017
- GeneCard – SDC1-Gene, abgerufen am 14.09.2023