Drop Attack
Synonym: Sturzattacke
Englisch: drop attack
Definition
Als Drop Attack, deutsch "Sturzattacke", bezeichnet man ein plötzliches Sturzereignis bei ungetrübter Bewusstseinslage in Folge eines Tonusverlustes der unteren Extremitäten.
Ätiologie
Die genaue Ursache von Drop Attacks ist aktuell (2019) unklar. Ob eine kurzzeitige Minderversorgung des Basilarisstromgebietes als Ausdruck einer TIA oder einer vertebrobasilären Insuffizienz zu Grunde liegt, ist umstritten.
In rund 2/3 aller Fälle von Drop Attacks findet sich keine spezifische Ursache. Der Rest der Fälle kann unterschiedlichen Erkrankungen zugeordnet werden. In diesen Fällen wird jedoch i.d.R. nicht von einer Drop Attack gesprochen. Dazu zählen unter anderem:
- Herzkrankheiten (KHK, Herzrhythmusstörungen)
- zerebrovaskuläre Störungen
- psychogene Störungen
- extrapyramidale Störungen (z.B. progressive supranukleäre Blickparese)
- Medikamente (z.B. Benzodiazepine)
- orthostatischer Tremor
- Morbus Ménière incl. Tumarkin-Anfall (vestibulärer Drop Attack)
Symptome
Drop Attacks treten plötzlich ohne vorherige Warnzeichen oder erkennbare Auslöser auf. Es kommt dabei weder zur Störung des Bewusstseins, noch berichten Patienten über eine anamnestische Lücke.
Diagnostik
Zur Ursachenabklärung werden folgende diagnostische Methoden angewendet:
- Doppler- oder Duplexsonographie: Beurteilung der Vertebralisstrombahn
- MRT bzw. CCT ggf. mit Angiographie: z.B. zum Ausschluss eines Kleinhirninfarkts
- ggf. digitale Subtraktionsangiographie (DSA)
- EEG: zum Ausschluss einer Epilepsie
- Langzeit-EKG: zum Ausschluss kardialer Rhythmusstörungen
- Audiogramm: zur Abklärung eines Morbus Menière
Differentialdiagnose
Drop Attacks müssen differentialdiagnostisch von folgenden Erkrankungen abgegrenzt werden:
um diese Funktion zu nutzen.