Staphylococcus hyicus
Definition
Als Staphylococcus hyicus bezeichnet man eine Bakterienart der Gattung Staphylococcus. Sie gilt als Erreger des Ferkelruß (exsudative Epidermitis bei Ferkeln).
Taxonomie
Staphylococcus hyicus gehört zur Gattung der Staphylokokken (Familie Staphylococcaceae, Ordnung Bacillales).
Eigenschaften
Staphylococcus hyicus ist grampositiv und weist einen Durchmesser von etwa 1,0 μm auf. Die Bakterien bilden keine Sporen aus und sind katalasepositiv. Virulente Stämme besitzen die Fähigkeit zur Ausbildung von Exfoliativtoxinen (ExhA-D).
Anzucht
Staphylococcus hyicus ist relativ anspruchslos und wächst besser unter aeroben Bedingungen (fakultativ anaerob). Meist wird zur Anzucht Blutagar eingesetzt, aber auch Selektivmedien auf Basis von Tellurit-Mannit bzw. Kochsalz-Mannit sind möglich, z.B. Chapman-Agar oder Vogel-Johnson-Agar.
Auf dem Blutagar bilden sich nicht hämolysierende, weiße Kolonien aus, die von einem dunklen Hof umgeben sind. Mithilfe von Resistenzmuster, Plasmidprofil und Phagentypisierung lassen sich weitere wichtige Stämme differenzieren, die sich in ihrer Virulenz unterscheiden. Sie zeigen (im Gegensatz zum koagulase-positiven Staphylococcus aureus) kein einheitliches Koagulaseverhalten.
Krankheitsbild
Staphylococcus hyicus ist der Erreger des Ferkelruß. Bei der Pathogenese sind vor allem die Exfoliativtoxine relevant. Diese werden von den toxinogenen Stämmen gebildet und greifen die Epidermiszellen der Haut an. Es kommt zur Spaltung zellulärer Adhäsionsmoleküle (z.B. Desmoglein) und Störung des Zellkontakts. Dies führt zur Zellablösung und -degeneration, wodurch nachfolgend die charakteristische Bläschenbildung, Abschuppung und Exsudation auftritt.
Quellen
- Selbitz HJ, Truyen U, Valentin-Weigand P (Hrsg.). 2015. Tiermedizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre. 10., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart. ISBN: 978-3-8304-1262-5
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