Spleiß-Mutation
Synonyme: Splicing-Mutation, Spleißmutation
Englisch: splice site mutation, splicing mutation
Definition
Hintergrund
Das Spleißen der hnRNA ist von Konsensussequenzen im Bereich der Spleißstellen und anderen regulatorischen Elementen (Enhancern und Silencern) abhängig. Sie dienen der Anlagerung des Spliceosoms sowie der Aktivator- und Repressorproteine. Punktmutationen innerhalb dieser Abschnitte führen dazu, dass Introns und Exons nicht mehr erkannt werden. Besonders kritisch sind dabei die ersten beiden bzw. die letzten beiden Nukleotide eines Introns. Außerdem ist auch oft das letzte Nukleotid eines Exons oder das fünfte Nukleotid eines Introns betroffen.
Folgen
In den meisten Fällen werden als Folge dieser Mutationen entweder ganze Exons übersprungen (Exonskipping) oder alternative Spleißstellen verwendet. Spleiß-Mutationen können auch zur Intronretention führen.
Klinik
Nachfolgend sind einige Beispiele für Krankheiten aufgelistet, die durch Spleiß-Mutationen verursacht werden:
- Mukoviszidose: Mutation an der 3'-Spleißstelle von Intron 8 des CFTR-Gens
- beta-Thalassämie: Punktmutation an 5'-Spleißstelle von Intron 1 des HBB-Gen
- Ehlers-Danlos-Syndrom: verschiedene Mutation in Spleißstellen des COL5A1- oder COL5A2-Gens
- Morbus Fabry: Mutation im Intron des GLA-Gens führt zur Inklusion eines kryptischen Exons
Literatur
- "Basiswissen Humangenetik" - Christian P. Schaaf, Johannes Zschocke, Springer-Verlag
- Abramowicz und Gos Splicing mutations in human genetic disorders: examples, detection, and confirmation J Appl Genet 2018
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