Synonyme: Schistosoma-Infektion beim Pferd, Schistosomiasis des Pferdes
Als Schistosomatidose der Pferde bezeichnet man eine durch verschiedene Arten der Familie Schistosomatidae verursachte Parasitose der Pferde.
Schistosoma-Arten kommen bei Pferden und anderen Einhufern in subtropischen und tropischen Gebieten vor. Diese Parasiten sind getrenntgeschlechtlich und die Weibchen erreichen eine Länge von ca. 5 bis 30 mm. Bei Einhufern parasitieren v.a.
Eine Übertragung der Parasiten erfolgt indirekt in einem Zyklus mit Süßwasserschnecken als Zwischenwirte und verschiedenen Säugern als Endwirte.
Die oben erwähnten Arten (mit Ausnahme von Schistosoma nasale) parasitieren in Mesenterial- und Portalvenen - selten in Gefäßen anderer Organe. Sie geben ihre Eier in den Blutstrom ab, wodurch entzündliche Granulome sowie Fibrosen hervorgerufen werden.
Infektionen mit Schistosoma-Arten äußern sich u.a. in akuten und chronischen - zum Teil hämorrhagischen - Diarrhön, Gewichtsverlust, Anämie, Veränderungen der Serumproteine und Eosinophilie. Da Schistosoma nasale in Venen der Nasenschleimhaut lebt, verursachen die dort abgelegten Eier entzündliche Granulome sowie kleine Abszesse in der Mukosa. In späterer Folge können auch Fibrosen mit blumenkohlartigen Wucherungen auftreten, die klinisch mit mukopurulentem Nasenausfluss, Niesen und Dyspnoe in Erscheinung treten.
Der Erregernachweis erfolgt mit dem Nachweis der Eier im Kot befallener Tiere. Ein Befall mit Schistosoma nasale kann im Nasensekret sowie mit Schleimhautabstrichen bewiesen werden.
Tags: Einhufer, Parasitose, Pferd, Trematoden
Fachgebiete: Parasitologie, Veterinärmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 14. Oktober 2018 um 16:04 Uhr bearbeitet.
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Mag. med. vet. Patrick Messner
Tierarzt | Tierärztin