Sattelblock
Synonym: Tiefe Spinalanästhesie
Englisch: saddle block
Definition
Der Sattelblock ist eine Form der Spinalanästhesie, bei der vor allem die sakralen Segmente (S1 - S5) des Wirbelkanals anästhesiert werden.
Einteilung
Man unterscheidet den echten Sattelblock, der auch Reithosenanästhesie genannt wird, vom erweiterten Sattelblock. Letzterer erreicht zusätzliche Lumbalsegmente und kann daher auch bei Operationen an Bauchorganen eingesetzt werden. Darüber hinaus betäubt das Anästhetikum die Oberschenkelinnenflächen ohne vollständige motorische Lähmung der Beine.
Durchführung
Der Sattelblock wird meist im Sitzen durchgeführt. Die Injektionsnadel punktiert den Zwischenwirbelraum zwischen L3 und L4 oder L4 und L5. Wie bei der Spinalanästhesie üblich, penetriert die Kanüle die Dura mater und liegt im Liquorraum des Rückenmarks. Das Lokalanästhetikum wird unter sanftem und gleichmäßigen Druck injiziert, sodass es sich frei ausbreiten und das Rückenmark und die abgehenden Nervenfasern betäuben kann. Eine Lagerung in Rückenlage nach ca. 30 Sekunden führt zum erweiterten Sattelblock.
Kontraindikationen
Als absolute Kontraindikationen des Sattelblocks gelten z.B.:
- Ablehnung der Methode durch den Patienten
- Infektionen bzw. Entzündungen oder Tumore an der Einstichstelle (z.B. Furunkel)
- erhöhter Hirndruck
- Aortenstenose
- Gerinnungsstörungen
Weiterhin existieren u.a. folgende relative Kontraindikationen:
- Lagerungsschwierigkeiten bzw. fehlende Kooperationsbereitschaft
- generelle Infektionen
- neurologische Vorerkrankungen
- Fehlbildungen der Wirbelsäule
Quellen
- Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie – Sattelblock, abgerufen am 11.10.2023
- Basics of Anethesiology – Sattelblock, abgerufen am 11.10.2023
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