Spinalkanüle
Synonym: Spinalnadel
Definition
Eine Spinalkanüle ist eine spezielle Hohlnadel, die zur Durchführung einer Lumbalpunktion oder einer Spinalanästhesie eingesetzt wird.
Hintergrund
Im Vergleich zu herkömmlichen Kanülen müssen Spinalkanülen besonderen Anforderungen gerecht werden. Um das Risiko eines postpunktionellen Kopfschmerzes zu reduzieren, sind die Nadeln besonders dünn (für diagnostische Punktionen meist 20 - 22 Gauge, für Spinalanästhesien 25 - 27 Gauge). Zudem wird zwischen sogenannten "traumatischen" Nadeln (Quincke-Kanüle) und "atraumatischen" Nadeln (Sprotte-Kanüle, Ballpoint-Kanüle) unterschieden. Sprotte-Kanülen werden heutzutage (2025) vielerorts als Standard-Spinalkanüle eingesetzt, da sie nachweislich mit einer geringen Inzidenz für postpunktionelle Kopfschmerzen einhergehen.
Trotz des geringen Durchmessers müssen die Nadeln stabil genug sein und dürfen keinen Stanzzylinder erzeugen, durch den z.B. Hautpartikel in den Liquorraum transportiert werden könnten. Aus diesem Grund enthalten Spinalkanülen einen Mandrin.