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Synonyme: IgE, IgE-Antikörper, Reagin (obsolet)
Englisch: immunoglobulin E
Als Immunglobulin E, kurz IgE, bezeichnet man eine Unterklasse von Antikörpern, die von Plasmazellen synthetisiert wird. Ihre wesentliche Funktion ist die Abwehr von Parasiten.
IgE liegt als Monomer mit einem Molekulargewicht von 190 kDa vor. Es besitzt in dieser Form zwei Antigenbindungsstellen. Wie andere Antikörper bestehen Immunglobulin-E-Monomere aus zwei schweren Kette (ε-Ketten) und zwei leichten Ketten. Jede ε-Kette weist 4 konstante Domänen (Cε1-Cε4) auf.
IgE-Moleküle findet man auf den Zellmembranen von Mastzellen, eosinophilen Granulozyten und basophilen Granulozyten. Dieses Bindungsverhalten von IgE beruht auf dem Vorhandensein von Rezeptoren für den Fc-Teil der Antikörper auf den oben genannten Zelltypen. In freier Form im Plasma kommt IgE praktisch nicht vor.
Auf die Bindung von passenden Antigenen an membranständiges IgE folgt die Ausschüttung von Mediatorensubstanzen (u.a. Histamin) einer anaphylaktischen Reaktion.
Die Hauptfunktion der IgE-Antikörper ist die Abwehr von Infektionen mit Parasiten. IgE ist zum Beispiel an der Immunreaktion gegen Helminthen, wie Schistosoma mansoni, Trichinella spiralis und Fasciola hepatica beteiligt. Ferner wird IgE auch zur Abwehr von Protozoen wie Plasmodium falciparum genutzt.
Die IgE-Serumkonzentration ist normal bis 600 Mikrogramm/Liter (600 ng/ml). Die IgE-Syntheserate beträgt unter Normalbedingungen 3 Mikrogramm IgE/kg/Tag. Die Halbwertszeit des freien IgE im Blut beträgt 2-3 Tage. Die IgE-Antikörper, die an Mastzellen gebunden im Blut zirkulieren, können eine Lebensdauer von mehreren Jahren aufweisen.
Bei Patienten, die mit dem IgE-Antikörper Omalizumab behandelt werden, sind IgE-Messwerte nicht interpretierbar, da auch der inaktive Komplex von IgE und IgE-Antikörper mitbestimmt wird.
Tags: Immunglobulin, Laborparameter, Plasmaprotein, Protein
Fachgebiete: Immunologie, Labormedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 16. Februar 2020 um 19:13 Uhr bearbeitet.
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