Prick-Test
von englisch: prick - Stachel
Synonym: Pricktest
Definition
Unter dem Prick-Test versteht man eine diagnostische Methode zum Nachweis allergischer Sofortreaktionen (allergische Reaktion Typ I).
Vorgehen
Beim Prick-Test werden in Tropfenform standardisierte Allergenlösungen auf die Haut aufgebracht – meist auf die Innenseite des Unterarms. Eine Beschriftung identifiziert den Ort des Allergenauftrags. Die Lösungen werden durch einen oberflächlichen Stich mit einer Lanzette durch die Epidermis in die Cutis eingebracht. Dabei wird die Lanzette bei jedem Allergen gewechselt, um eine Durchmischung der Allergenlösungen und damit eine Verfälschung der Ergebnisse zu verhindern.
Sind keine standardisierten Allergenlösungen verfügbar, kann man als Variante einen Prick-to-Prick-Test durchführen.
Nach etwa einer Viertelstunde können die Hautreaktionen abgelesen werden. Die Reaktion auf die Allergene wird dabei üblicherweise mit den Reaktionen auf eine Positivprobe (Histamin) und eine Negativprobe (NaCl) verglichen.
Beispiele
Zu den Allergien, die mit dem Prick-Test diagnostiziert werden können, zählen u.a.:
- Pollenallergien (z.B. Haselnuss, Birke, Erle)
- Nahrungsmittelallergien (z.B. Obst und Hülsenfrüchte)
- Hausstauballergie
- Allergien gegen Insektengifte (z.B. Bienengift, Wespengift)
- Allergien gegen Tierhaare (z.B. Hund, Katze, Pferd)
- Allergien gegen Schimmelpilze und Hefen
Bewertung
Rötung, Juckreiz und Quaddelbildung treten innerhalb von 5 bis 60 Minuten auf und weisen auf eine mögliche Allergie gegen das in der Testlösung enthaltene Allergen hin. Meist wird nach 20 Minuten abgelesen. Die Stärke der Reaktion kann man semiquantitativ auf einer Skala 0 bis ++++ bewerten.
Die Diagnose einer Allergie sollte jedoch nicht isoliert aus dem Prick-Test gestellt werden, sondern im Zusammenhang mit den anamnestischen Angaben des Patienten.
Pricktest mit positiver Reaktion auf Frühblüher (F) und Gräsermischung (G). 1 = Negativkontrolle, 2 = Frühblüher, 3 = Gräser, 4 = Positivkontrolle (Histamin)
Komplikationen
In seltenen Fällen kann es zu Nebenwirkungen wie Dyspnoe, Schwindel, Erbrechen oder Blutdruckabfall kommen. In sehr seltenen Fällen kann ein anaphylaktischer Schock auftreten. Entsprechend muss eine Notfallausrüstung (Infusionslösung, venöser Zugang, Prednison i.v., Adrenalin) vorhanden und vorbereitet sein.
Quiz
Bildquelle
- Bildquelle für Flexikon-Quiz: © Simon Kadula / Unsplash
Quellen
- Paul-Ehrlich Institut - Pricktest, abgerufen am 26.06.2023