Plexus pudendus
von lateinisch: pudere - schämen, beschämen
Definition
Der Plexus pudendus ist ein Nervengeflecht (Plexus) auf dem Beckenboden. Er ist Teil des Plexus lumbosacralis und umfasst Fasern der Rückenmarkssegmente S2 bis S4.
Anatomie
Der Plexus pudendus führt somatomotorische, somatosensible und vegetative Fasern. Der wichtigste Ast des Plexus pudendus ist der Nervus pudendus, der das Perineum versorgt. Die ventralen Äste des Plexus pudendus bilden die Nervi splanchnici pelvici, die weiter zum Plexus hypogastricus inferior ziehen.
Funktion
Der Plexus pudendus erfüllt mehrere Funktionen:
- Die somatomotorischen Fasern steuern die willkürliche Beckenbodenmuskulatur, inklusive des Musculus sphincter ani externus und des Musculus sphincter urethrae externus. Sie sind dementsprechend für die Kontinenz von Stuhl und Urin verantwortlich.
- Die somatosensiblen Fasern vermitteln die Sensibilität im Bereich des Perineums, der äußeren Genitalien und des Anus.
- Die vegetativen Fasern sind an der parasympathischen Kontrolle der Füllung und Entleerung von Blase und Rektum beteiligt sind.
Klinik
Ein Ausfall des somatomotorischen Fasern des Plexus pudendus führt zu einem Verlust der Willkürmotorik des Beckenbodens (Musculus sphincter ani externus, Musculus sphincter urethrae externus, Musculus bulbocavernosus und Musculus ischiocavernosus). Klinisch resultiert eine Harn- und Stuhlinkontinenz.
Sind die sensiblen Fasern betroffen, kommt es zu Taubheitsgefühlen im Bereich der äußeren Geschlechtsorgane und des Anus.
Störungen der vegetativen Fasern machen sich durch Blasenentleerungsstörungen oder sexuelle Dysfunktionen (z.B. eine erektile Dysfunktion) bemerkbar.
Wenn mehrere Faserqualitäten gleichzeitig betroffen sind, kommt es zu entsprechenden Symptomkombinatonen.
Die Reizung des Nervus pudendus kann eine sogenannte Pudendusneuralgie auslösen. Diese führt zu einschießenden Schmerzen im Genitalbereich.
um diese Funktion zu nutzen.