Musculus sphincter urethrae externus
Synonym: äußerer Blasenschließmuskel, Musculus sphincter urethrae transversostriatus et glaber
Englisch: external urethral sphincter, Guthrie's muscle
Definition
Der Musculus sphincter urethrae externus ist ein Muskel, der die Harnröhre (Urethra) verschließt und aus einem glattmuskulären sowie einem quergestreiften Anteil besteht. Die quergestreiften Muskelfasern ermöglichen das willkürliche Zurückhalten des Harns.
Anatomie
Der Musculus sphincter urethrae externus gehört zur Muskulatur des Beckenbodens und befindet sich im Spatium perinei profundum. Er hat seinen Ursprung am unteren Ast (Ramus inferior) des Schambeins (Os pubis). Von dort läuft der nach medial und umschließt anterior und posterior die Pars membranacea der Harnröhre. Er vereinigt sich vor und hinter der Harnröhre in der Raphe perinei mit dem Muskel der Gegenseite.
Der Schließmuskel setzt sich aus dem inneren, ringförmigen, glattmuskulären Musculus sphincter urethrae glaber und dem äußeren, hufeisenförmigen, quergestreiften Musculus sphincter urethrae transversostriatus zusammen.
Bei der Frau umgibt ein bandförmiger Teil des Muskels zusätzlich zur Urethra auch noch die Vagina. Er wird von einigen Autoren als Musculus sphincter urethrovaginalis separat beschrieben.
Innervation
Der quergestreifte Teil des Musculus sphincter urethrae externus wird von den Nervi perineales aus dem Nervus pudendus innerviert, der wiederum aus dem Plexus sacralis bzw. Plexus pudendus stammt. Die kontrollierenden Motoneuronen sind im Onuf-Kern lokalisiert. Der kleinere glattmuskuläre Teil wird hingegen über das autonome Nervensystem innerviert und ist somit nicht willkürlich beeinflussbar.
Funktion
Der Musculus sphincter urethrae externus verschließt die Urethra. Seine störungsfreie Funktion ist damit Voraussetzung für die Kontinenz. Die Relaxation des Muskels bei gefüllter Harnblase führt zum Ablassen des Urins (Miktion).
Literatur
- Schünke et al.: Innere Organe - Prometheus LernAtlas der Anatomie, 3. Auflage, Thieme Verlag, 2012