Pleuraplaque
Englisch: pleural plaque
Definition
Pleuraplaques sind umschriebene, fibrohyaline, zellarme Pleuraverdickungen, die meist von der parietalen Pleura ausgehen. Sie sind in 80-90 % der Fälle durch eine meist 20 bis 30 Jahre zurückliegende Asbestexposition verursacht.
Pathologie
Pleuraplaques erscheinen makroskopisch als grau-weiße Strukturen mit verdickten Rändern ("Stechpalmenblatt"). Mikroskopisch bestehen sie aus dichtem, hyalinisiertem Kollagen und nur wenigen Zellen. Asbestfasern sind in einigen Fällen zu sehen, Asbestkörperchen finden sich nicht.
Diagnostik
Pleuraplaques verursachen i.d.R. keine Symptome und stellen einen Zufallsbefund bei der radiologischen Bildgebung dar. Sie erscheinen als Verschattungen (Röntgen-Thorax) bzw. Verdichtungen (CT-Thorax), die herdförmig erhaben sind oder im Niveau der Pleura liegen und in 5-15 % d.F. verkalken. Sie entstehen typischerweise in der parietalen Pleura, insbesondere in den basalen Abschnitten der Pleura costalis oder Pleura diaphragmatica. Sie können auch von der Pleura mediastinalis ausgehen, die Pleura visceralis ist seltener betroffen (v.a. im Bereich der Lungenfissuren). Die Zwerchfellrippenwinkel und der Lungenapex bleiben meist ausgespart.
Röntgen-Thorax
Im Röntgen-Thorax zeigen Pleuraplaques als extrapulmonale Raumforderung das sogenannte "Incomplete Border Sign". Der innere, zur Lunge weisende Rand ist gut abgrenzbar, während der äußere Rand unscharf begrenzt ist. Die unregelmäßig verdickten, knotigen Ränder erinnern an ein Stechpalmenblatt ("Holly Leaf Sign"). Verkalkte Pleuraplaques sind im Röntgenbild deutlich besser identifizierbar.
Computertomographie
Die CT stellt die Methode der Wahl für die Beurteilung von Pleuraplaques dar. Teilweise finden sich kurze Fibroselinien, die sich von einer viszeralen Plaqueplaque ausgehend radial in das Lungenparenchym erstrecken ("haarige" Pleuraplaques).
Differenzialdiagnosen
...im Röntgenbild
- diffuse Asbest-assoziierte Pleuraverdickung: meist durchgehende Pleuraverdickung, die auch die Rippenwinkel und die Lungenapices einschließt. Keine Verkalkungen.
- extrapleurales Fett: relativ diffuse Ablagerung von Fett außerhalb der parietalen Pleura, typischerweise entlang der Brustwand. Bestandteil des lockeren Bindegewebes der Fascia endothoracica. Am häufigsten entlang der posterolateralen Anteile der 4. bis 8. Rippe.
- Rippenfraktur
- pleuraler Tumor (Metastasen, Mesotheliom)
- pleurale Pseudoplaque: pulmonale Verschattung, die an die viszerale Pleura angrenzt und durch kleine Noduli gebildet wird, v.a. bei Sarkoidose, Silikose und Mischstaubpneumokoniose.
...im CT
- Z.n. Talkumpleurodese: nach Pleurodese können lineare oder knotige Pleuraverdickungen auftreten. Durch Magnesiumablagerungen kann dann das Bild einer Verkalkung entstehen - inbesondere in der posterobasalen Pleura oder im Bereich des Lungenapex.
- tuberkulöse Pleuritis: meist zusätzlich Läsionen des Lungenparenchyms.
- weitere granulomatöse Erkrankungen
Therapie
Pleuraplaques sind benigne und erfordern keine Behandlung oder Nachsorge.
um diese Funktion zu nutzen.