Pleurodese
Definition
Unter der Pleurodese versteht man die Verödung des Pleuraspaltes.
Indikationen
In der Regel wird eine Pleurodese durchgeführt, wenn ein Patient ein drittes Mal innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums einen Pneumothorax erlitten hat. Bei Patienten mit einem erhöhten Risiko (z.B. Pilot) wird die Pleurodese auch nach dem ersten Pneumothorax durchgeführt. Auch ein protrahierter Pleuraerguss ist eine Indikation für eine Pleurodese.
Kontraindikationen
Bei geplanter Lungentransplantation sollte von einer Pleurodese abgesehen werden. Wenn die Ergussproduktion sehr ausgeprägt ist (mehr als 500ml/ Tag), ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Pleurodese nicht erfolgreich sein wird. Aus diesem Grund ist eine ausgeprägte Pleuraergussproduktion ebenfalls eine Kontraindikation.
Methoden
Man unterscheidet die chemische und die chirurgische Pleurodese.
Bei der chemischen Pleurodese wird ein Entzündungsreiz gesetzt, der zur Verödung des Pleuraspaltes führt. Die chemischen Substanzen wirken nicht zytotoxisch, sondern induzieren eine Fibrosierung. Verwendung finden vor allem Talkum, Povidon-Iod, Tetrazykline und Chemotherapeutika wie Bleomycin, Doxorubicin und Mitoxantron. Talkum und Povidon-Iod weisen dabei die besten Erfolgsraten auf. Povidon-Iod kann auf Grund seiner besseren Verfügbarkeit und geringeren Kosten bevorzugt werden.[1]
Die partielle oder komplette Entfernung der parietalen Pleura stellt die chirurgische Pleurodese dar. Alternativ kann minimal-invasiv ein getunnelter Pleurakatheter eingelegt werden, der in der Regel zu einer Autopleurodese führt.
Komplikationen
Mögliche Komplikationen der Pleurodese sind die Entwicklung einer Pleuraschwarte, Schmerzen und ein Pleuraempyem. Weiterhin besteht die Gefahr, dass die Zytostatika resorbiert werden und zu Übelkeit, Durchfall und Leukopenie führen.
Ergebnisse
Mit der chirurgischen Pleurodese kann fast allen Patienten geholfen werden.
Quellen
- ↑ Agarwal, R., Khan, A., Aggarwal, A. N., & Gupta, D. (2012). Efficacy & safety of iodopovidone pleurodesis: a systematic review & meta-analysis. The Indian journal of medical research, 135(3), 297–304.
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