Permanente junktionale Reentrytachykardie

Bei der permanenten junktionalen Reentrytachykardie, kurz PJRT, handelt es sich um eine seltene Form der AV-Reentrytachykardie. Die PJRT fällt in die Kategorie der Präexzitationssyndrome.

Der PJRT liegt eine kongenitale akzessorische Leitungsbahn (aLB) mit ausschließlich orthodromen, langsamen und dekrementellen Eigenschaften der Reizleitung zugrunde.

Die moderate Tachykardie läuft immer wieder an und wird auf Grund ihrer Permanenz vom Patienten oft nicht wahrgenommen. Sie stellt häufig einen Zufallsbefund im Kindesalter dar.

• EKG: schmaler QRS-Komplex, P-Wellen negativ in Ableitung II und III sowie aVF
• EPU: Befund einer akzessorischen AV-Leitungsbahn

Eine permanente Dauerbelastung des Myokards kann in seltenen Fällen unter dem Einfluss anderer Faktoren zu einer tachykardie-induzierten Kardiomyopathie (Tachykardiomyopathie) führen.

6.1. Akut-Therapie

Durchführung analog der grundsätzlichen Behandlung einer AVRT:

• kurzzeitige Blockade der Leitfähigkeit des AV-Knotens durch:
  • Vagusreiz: Karotissinusmassage, Valsalva-Pressversuch, Eiswasserschluck
  • Adenosin-Bolus , Verapamil
• medikamentöse Blockade der akzessorischen AV-Leitungsbahn durch:
  • Ajmalin
  • Flecainid
• Für den Fall der persistierenden hämodynamischen Instabilität:
  • invasive Vorhofstimulation
  • externe Kardioversion

6.2. Kurrative Therapie/Rezidivprophylaxe

• Katheter-gestütze Ablation der akzessorischen Leitungsbahn im Zuge einer EPU.

Bei rechtzeitiger Diagnose und frühzeitiger Ablation besteht eine Lebenserwartung entsprechend der Normalbevölkerung.