Elektrophysiologische Untersuchung des Herzens
Synonym: EPU
Englisch: (Intracardiac) electrophysiology study of the heart
Definition
Als Elektrophysiologische Untersuchung des Herzens, kurz EPU, bezeichnet man eine Rechtsherzkatheter-Untersuchung, bei der unter Röntgenkontrolle 2 bis 4 Elekktrodenkatheter entlang des Reizleitungssystems des Herzens platziert werden.
Indikation und Durchführung
Die Elektrophysiologische Untersuchung dient der Abklärung und Abschätzung von Herzrhythmusstörungen (un)bekannter Genese. Die im Herzen platzierten Elektroden dienen als Stimulations- und Ableitelektroden. Mit ihrer Hilfe können Herzrhythmusstörungen direkt provoziert und ihre Ursache lokalisiert werden. Darüberhinaus ermöglichen sie die Beurteilung der Reizbildung (Sinusknoten-Elektrode), der Erregungsweiterleitung auf die Herzkammern (AV-Knoten-Elektrode) und der Leitungsqualität.
Im Rahmen eines Präexzitationssyndroms kann die abnorme Leitungsbahn (z.B. Kent-Bündel bei WPW-Syndrom) genau lokalisiert und mittels Ablationskatheter verödet werden.
HowTo-Video
Beschwerden und Komplikation
Die während der EPU provozierten Herzrhythmusstörungen werden allgemein als unangenehm empfunden. Symptomatisch äußern sie sich durch Unwohlsein, Schweißausbrüche, Palpitationen, retrosternale Schmerzen oder Synkopen. In der Regel können sie durch intravenös applizierte Antiarrhythmika oder elektrische Überstimulation kontrolliert werden. In seltenen Fällen kann eine Defibrillation erforderlich sein.
weitere Komplikationen: siehe Herzkatheter-Untersuchung
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