Peripherkaries (Pferd)
Synonym: Peripherer Karies
Definition
Ätiologie
Die Ätiologie der Erkrankung ist weitgehend unbekannt. Vermutet werden Mikrorisse an den Seitenflächen des Zahnes (z.B. durch mechanische Insulte), welche dann als Prädilektionsstellen für anhaftende Bakterien dienen. Zusätzlich begünstigen Parodontalerkrankungen, Diastemata und Zahnstein eine Besiedelung mit bakteriellen Erregern, die Peripherkaries hervorrufen können. Die Molaren sind deutlich häufiger betroffen als Prämolaren.
Pathogenese
Die Infektion beginnt oberflächlich und befällt zuerst nur den Zement als äußerste Schicht der Pferdezähne. Bei Fortschreiten der Karies können in weiterer Folge der Schmelz, das Dentin und die Pulpa angegriffen werden. Dies stellt jedoch die Ausnahme dar - die Infektion bleibt in der Regel oberflächlich und über Jahre unverändert.
Schweregrade
Peripherkaries kann in verschiedene Schweregrade eingeteilt werden:
- Grad 1.1: Partieller Verlust des Zements
- Grad 1.2: Totaler Verlust des Zements
- Grad 2: Karies betrifft auch den Schmelz
- Grad 3: Karies betrifft auch das Dentin
- Grad 4: Verlust der Integrität des Zahnes
Symptome
Die Erkrankung verursacht in der Regel keine Fressprobleme bei den betroffenen Pferden. Bei Übergreifen des Karies auf weiter innenliegende Strukturen können Kauschwierigkeiten, Foetor ex ore oder Zahnwurzelabszesse die Folge sein.
Diagnostik
Die Diagnose kann in der Regel am sedierten Patienten im Rahmen der zahnmedizinischen Untersuchung gestellt werden. Peripherkaries lässt sich relativ einfach als schwarze Verfärbung am Zement erkennen. In Abgrenzung zu Pigmenteinlagerungen kann beim Kariesbefall poröses Material vom Zement ausgekratzt werden.
Therapie
Ist die Veränderung oberflächlich und weniger als 5 mm von der Okklusalfläche entfernt, muss keine Behandlung durchgeführt werden. Die Läsion reibt sich dann im Laufe der nächsten Jahre selbstständig ab.
Falls die Karies mehr als 5 mm von der Okklusalfläche entfernt ist, kann bei Bedarf eine Präparation und Füllung der Läsion durchgeführt werden. Da die Veränderungen in den meisten Fällen oberflächlich bleiben, ist nur selten eine Therapie notwendig.
Quellen
- Simon T, Herold I. 2009. Praxisleitfaden der Zahn- und Kiefererkrankungen des Pferdes. 1. Auflage. Stuttgart: Parey in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4178-6
- Hubert Simhofer Dipl. AVDC Eq/EVDC Eq, Ao.Univ.Prof, Dr.med.vet. 2017. Überblick über die wichtigsten Zahnerkrankungen des Pferdes. KV 7. Semester. Veterinärmedizinische Universität Wien.
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