Pulpitis (Pferd)
Definition
Als Pulpitis bezeichnet man eine Entzündung der Zahnpulpa beim Pferd.
Ätiopathogenese
Die Pulpitis wird durch traumatische oder infektiöse Ursachen hervorgerufen. Traumatisch-iatrogene Pulpitiden können z.B. durch zu langes Beschleifen von einzelnen Zähnen im Rahmen der Zahnbehandlung entstehen. Eine infektiöse Pulpitis wird u.a. durch Infundibularkaries hervorgerufen, die bis in die Pulpa vordringt.
Die Pulpitis kann jahrelang lokalisiert auf ein bestimmtes Areal der Pulpa beschränkt bleiben oder sogar abheilen, wenn der Auslöser entfernt wird. Bleibt der Reiz jedoch für längere Zeit bestehen, entwickelt sich eine generalisierte Pulpitis und schlussendlich auch eine Pulpennekrose.
Diagnostik
Eine Pulpitis kann im Anfangsstadium nur dann identifiziert werden, wenn Hinweise einer eröffneten Pulpa vorliegen. Offene Pulpen zeigen im Gegensatz zur physiologischen Pulpa eine hellere Färbung.
Die im weiteren Verlauf entstehenden Pulpennekrosen können durch Apikalabszesse, Fisteln oder einen gelockerten Zahn erkannt werden.
Therapie
Pulpitiden, die ohne deutliche Krankheitszeichen einhergehen, werden oftmals nicht erkannt und sind daher nicht therapiebedürftig. Eröffnete und entzündete Pulpen hingegen können mittels spezieller Verfahren (z.B. Überkappung) behandelt werden.
Bei bereits bestehenden Apikalabszessen bzw. Erkrankungen des Parodontiums (gelockerter Zahn u.ä.) ist eine Extraktion das Mittel der Wahl.
Quellen
- Simon T, Herold I. 2009. Praxisleitfaden der Zahn- und Kiefererkrankungen des Pferdes. 1. Auflage. Stuttgart: Parey in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4178-6
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