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Peripheres Riesenzellgranulom

Synonyme: Epulis gigantocellularis, Riesenzellepulis
Englisch: peripheral giant cell granuloma

1. Definition

Das periphere Riesenzellgranulom, kurz PRZG, ist ein benigner Tumor aus Granulationsgewebe, der sich auf der Gingiva (Zahnfleisch) oder der alveolären Mukosa manifestiert. Er tritt gehäuft anterior der Molaren auf.

2. Epidemiologie

Das periphere Riesenzellgranulom kann sich in jedem Alter entwickeln, es gibt jedoch eine Häufung um das dritte bis sechste Lebensjahrzehnt. Frauen sind etwas öfter betroffen als Männer.

3. Ätiologie

Die Ätiologie ist noch unbekannt. Das periphere Riesenzellgranulom tritt allerdings vermehrt bei (chronischen) Irritationen der Gingiva (z.B. Prothesendruckstellen, überstehende Kronenränder) auf.

4. Klinik

Klinisch erscheint das periphere Riesenzellgranulom als weiche Hyperplasie und unterscheidet sich kaum vom Granuloma pyogenicum. Es handelt sich um einen gestielten Tumor mit blau-roter Oberfläche, der durch Mikrotraumen ulzeriert sein kann. Die Geschwulst ist selten größer als 2 cm. Die Symptome entstehen meistens durch die Größe der Läsion, seltener durch Infektion.

In Zusammenhang mit dentalen Implantaten treten Rezidive gemäß Literatur bei jedem dritten periimplantären peripheren Riesenzellgranulom auf. Gehäufte Rezidive können dabei zu Knochenabbau und Implantatverlust führen.

5. Histologie

Mikroskopisch erkennt man unregelmäßig verteilte Riesenzellen mit mehreren Zellkernen pro Schnittebene. Die Riesenzellen sind zur osteoklastischen Knochenresorption fähig, wodurch sich die radiologisch sichtbaren Defekte erklären lassen. Allgemein lässt sich Granulationsgewebe in allen Reifungsstadien sowie eine reichliche Vaskularisierung erkennen.

6. Radiologische Manifestation

In der digitalen Volumentomographie erscheint das periphere Riesenzellgranulom häufig als vertikaler osteolytischer Defekt, der mehr oder weniger deutlich vom Kieferknochen abgegrenzt werden kann. Als differenzialdiagnostisches Merkmal zu anderen Epulisformen kann man radiologisch häufig Arrosionen der Kompakta feststellen.

7. Differentialdiagnose

8. Therapie

Die Therapie beschränkt sich auf eine komplette Exzision der Läsion. Das umliegende Gewebe wird dabei gründlich auskürettiert oder gefräst, um Rezidive zu minimieren. Zusätzlich wird die Stelle regelmäßig nachkontrolliert, um ein Wiederauftreten frühzeitig zu erkennen.

9. Quellen

  • Schwenzer, Norbert et al.,Zahn-Mund-Kiefer-Heilkunde, Band 2: Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, 2011
  • Fleiner J et al., Dentale Volumentomographie, DVT-Diagnostik, 2013
  • Bornstein MM et al., Peripheres Riesenzellgranulom im periimplantären Gewebe, Swiss Dental Journal

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21.03.2024, 09:05
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