Parodontalabszess
Synonyme: Taschenabszess, parodontaler Abszess
Definition
Ein Parodontalabszess ist eine Eiteransammlung (Abszess), die von einer bakteriellen Infektion des Zahnhalteapparats (Parodont) ausgeht.
Hintergrund
Parodontalabszesse beziehen alle Strukturen des Zahnhalteapparates ein, d.h. Gingiva, Alveolarknochen und Haltefasern des Zahns. Dadurch unterscheiden sie sich vom reinen Gingivaabszess, der auf das Zahnfleisch beschränkt ist.
Ursache
Parodontalabszesse entstehen meist auf dem Boden einer chronischen Parodontitis und gehen von tieferen Zahnfleischtaschen aus. Auslösend ist die Kombination aus erhöhter bakterieller Aktivität und Behinderung des Sekretabflusses aus der Tasche.
Symptome
Typische Symptome sind
Häufig sind die regionären Lymphknoten im Abflussgebiet des Abszesses geschwollen. Allgemeinsymptome wie Fieber und Abgeschlagenheit sprechen für eine Ausbreitung des Abzsesses in benachbarte Gewebe.
Verlauf
Der Abszess kann sich in benachbarte Gewebe ausbreiten oder spontan über eine Fistel oder den Taschenausgang entleeren, was zu einem vorübergehenden Rückgang der Symptomatik führt. In der Regel bildet sich dann nach einiger Zeit eine neue Eiteransammlung, wenn die Zahnfleischtasche nicht saniert wird.
Diagnostik
Die Diagnose wird auf Basis der typischen Symptomatik und der klinischen Untersuchung gestellt. Im Röntgenbild erkennt man den parodontalen Knochenabbau bzw. Osteolysen im Bereich des betroffenen Zahns.
Therapie
Eröffnung bzw. Spreizung der Zahnfleischtasche mit anschließender Streifen- und/oder Antibiotikaeinlage, um dem Eiter eine Abflussmöglichkeit zu eröffnen. Nach Abklingen der Symptome erfolgt eine definitive Versorgung. Bei weitgehend zerstörtem Zahnbett mit stark gelockertem Zahn ist die Extraktion die Therapie der Wahl.
um diese Funktion zu nutzen.