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Epulis

Englisch: epulis

1. Definition

Die Epulis ist eine isolierte, knotenförmige, benigne Hypertrophie der Gingiva. Diese Gewebewucherungen des Zahnfleisches sind meist mesenchymaler, nur selten epithelialer Herkunft. Der größte Teil wird heute für reaktiv hyperplastisch und nicht neoplastisch gehalten.

2. Ursachen

Bei der Epulis handelt sich um Granulationsgewebe unterschiedlicher Zellstruktur. Es entsteht auf der Basis einer chronischen Entzündung, meist ausgehend von einer Zahnfleischtasche. Auch länger andauernde mechanische Reize (z.B. durch schlecht sitzende Zahnrestaurationen) können eine Epulis auslösen.

3. Einteilung

3.1. Epulis granulomatosa

Die Epulis granulomatosa wird umgangssprachlich auch als "Zahnfleischpolyp" bezeichnet. Es handelt sich um eine von wenigen Millimetern bis zu 2 cm durchmessende, weiche, knotenförmige, hellrote bis rote, leicht blutende, oberflächlich ulzerierte, halbkugelige bis ovale Veränderung, die auf der Gingiva am Zahnfleischrand sitzt. Typisch für diese Läsion sind eine kurze Anamnese und - soweit am Zahnhals gelegen - die Neigung zu Rezidiven.

Die Epulis gravidarum ist klinisch und histopathologisch eine Epulis granulomatosa, die in der Schwangerschaft als Folge der speziellen hormonellen Konstellation auftritt.

3.2. Epulis fibromatosa

Die Epulis fibromatosa ist eine polypoide, derbe, breitbasige, blasse, kollagenfaserreiche und zellarme Veränderung der Gingiva. Diese fibröse Hyperplasie kann als ausgereifte Form der Epulis granulomatosa oder als Reizfibrom vorkommen.

3.3. Epulis gigantocellularis

Die Epulis gigantocellularis wird auch als peripheres Riesenzellgranulom bezeichnet. Sie ist eine knotige, dunkelrote, an der Basis zumeist unscharf begrenzte Veränderung der Gingiva und wird häufiger im Seitenzahnbereich und auch auf zahnlosen Kieferkämmen angetroffen. Aggressives Verhalten und Entwicklung in das angrenzende Knochengewebe. Sie kommt häufiger bei Frauen als bei Männern vor. Der Durchmesser beträgt zwischen 2 und 40 mm.

3.4. Epulis sarcomatodes

Die seltene Epulis sarcomatodes erhielt ihren Namen durch das histologische Erscheinen eines stark proliferierenden Bindegewebes, das dadurch an ein Sarkom erinnert, allerdings ein gutartiges Verhalten aufweist.

4. Therapie

Bei der operativen Entfernung sollte zur Rezidivprophylaxe eventuell auch ein gewisser Teil des Periosts, des Knochens und ein entsprechender Bezirk des parodontalen Faserapparates reseziert werden.

Benachbarte Zähne müssen von Zahnstein und Konkrementen befreit werden ("Scaling"'). Im Fall eines Rezidivs kann der benachbarte Zahn nicht mehr belassen werden, wenn ein erneutes Wiederauftreten sicher vermeiden werden soll.

Stichworte: Gingiva, Tumor
Fachgebiete: Zahnmedizin

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21.03.2024, 09:06
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