Paxillus-Syndrom
Englisch: Paxillus syndrome
Definition
Das Paxillus-Syndrom ist ein toxikologisches Krankheitsbild, das nach dem Verzehr des Kahlen Kremplings (Paxillus involutus) auftreten kann. Im Gegensatz zu konventionellen Pilzvergiftungen handelt es sich dabei um eine allergische Reaktion.
Hintergrund
Der Kahle Krempling wurde lange Zeit als schmackhafter Speisepilz geschätzt und wird auch heute noch - vor allem in Osteuropa - verzehrt. Der Pilz ist jedoch toxisch. Die in ihm enthaltenen Pilzgifte werden zwar durch das Erhitzen inaktiviert, seine potenten Allergene treten jedoch im Gastrointestinaltrakt in das Blut über. Sie können schwere allergische Reaktionen auslösen.
Wirkmechanismus
Auslösend für das Paxillus-Syndrom sind bisher noch nicht näher identifizierte Antigene. Nach wiederholtem Verzehr führen sie zur Bildung von Antigen-Antikörper-Komplexen, die sich den Erythrozyten anlagern. Sie verursachen eine hämolytischen Anämie.
Symptome
Nach einer relativ kurzen Latenzzeit von 1-2 Stunden können folgende Symptome auftreten:
- Übelkeit
- Erbrechen
- wässriger Durchfall
- kolikartige Unterleibsschmerzen
- Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule
- hypovolämischer Schock
- Hypotonie
- Subikterus
- Oligurie bis Anurie
- Hämaturie
Diagnose
- Identifikation von Pilzresten
- Untersuchung von Erbrochenem
- ausführliche Patientenbefragung (Zeitpunkt der Mahlzeit, Latenzzeit)
- Blutuntersuchung (Hämoglobin erniedrigt)
Therapie
- Gabe von Aktivkohle
- Infusionstherapie zum Ausgleich des Wasser- und Elekrolytverlustes
- Überwachung der Nierenfunktion, da es zu einer dialysepflichtigen Niereninsuffizienz kommen kann.
um diese Funktion zu nutzen.