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PAP-Test

nach dem griechischen Pathologen George Nicolas Papanicolaou (1883-1962)
Synonyme: PAP-Abstrich, PAP-Klassifizierung, Papanicolaou-Abstrich
Englisch: Pap smear

1. Definition

Der PAP-Test oder Pap-Test ist eine zytologische Routinediagnostik von Zellmaterial der Portio und der Cervix uteri, die man im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung durchführt. Im Rahmen der Sekundärprävention des Zervixkarzinoms dient er zur Früherkennung epithelialer Entzündungen und Dysplasien.

2. Durchführung

Der PAP-Test erfolgt nach Entfaltung der Vagina mittels Spekulum mit einem Watteträger oder einem Abstrichspatel. Das gewonnene Zellmaterial aus dem ekto- bzw. endozervikalen Übergang wird gleichmäßig auf einem Objektträger ausgestrichen und mit Alkohol (96%) für mindestens 30 Minuten fixiert. Im Labor wird der Ausstrich mittels Papanicolaou-Färbung angefärbt und mikroskopisch befundet.

3. Befundung

Der Abstrich wird pathohistologisch untersucht. Erfasst werden Form- und Größenabweichung der Zellkerne, eine veränderte Kern-Plasma-Relation, Mitoseanomalien sowie multiple Zellkerne.

4. Einteilung

Der zytologische Befund wird gemäß der 5-stufigen Papanicolau-Skala (Pap-Skala) und der Münchner Nomenklatur III für die gynäkologische Zytodiagnostik wie folgt eingeteilt:[1]

Gruppe Zytologischer Befund
0 Unzureichender Zellabstrich
I Unauffälliger Befund, normales Zellbild
IIa Unauffälliger Befund bei auffälliger Anamnese
II Befund mit eingeschränkt protektivem Wert
IIp Geringergradige Kernveränderungen im Plattenepithel als bei CIN 1
IIg Zervikale Drüsenzellen mit Anomalien, die über das übliche Spektrum reaktiver Veränderungen hinausgehen
IIe Endometriumzellen bei über 40-jährigen Frauen in der zweiten Zyklushälfte
III Unklare und zweifelhafte Befunde
IIIp CIN 2/CIN 3/Plattenepithelkarzinom nicht auszuschließen
IIIg Atypische Ausprägungen des Drüsenepithels; Adenokarzinom ist nicht auszuschließen
IIIe Abnorme Endometriumzellen; insbesondere postmenopausal
IIIx Zweifelhafte Drüsenzellen ungewissen Ursprungs
IIID Dysplasiebefund mit größerer Regressionsneigung
IIID1 Leichtgradige Dysplasie analog CIN 1
IIID2 Mittelgradige Dysplasie analog CIN 2
IV Unmittelbare Vorstadien eines Zervixkarzinoms
IVa-p Hochgradige Dysplasie bzw. Carcinoma in situ analog CIN 3
IVa-g Zellbild eines Adenokarzinoms in situ
IVb-p Zellbild einer CIN 3, Invasion nicht auszuschließen
IVb-g Zellbild eines Adenokarzinoms in situ, Invasion nicht auszuschließen
V Zellbefund eines malignen Zervixkarzinoms
V-p Plattenepithelkarzinom
V-g Endozervikales Adenokarzinom
V-e Endometriales Adenokarzinom
V-x Andere Malignome, auch unklaren Ursprungs

"p" steht dabei für "plattenepithelial", "g" für glandulär und "e" für endometrial.

5. Befundabhängiges diagnostisches Vorgehen

Befunde ab PAP-III-Klassifikation erfordern ein weiteres diagnostisches und therapeutisches Vorgehen.[2]

  • PAP-IIID1: Abklärung mittels HR-HPV-Test in 6 Monaten. Ist der HR-HPV-Test positiv, sollte innerhalb von 3 Monaten eine Kolposkopie erfolgen. Bei negativem Test wird eine zytologische und HPV-Kontrolle nach 12 Monaten durchgeführt.
  • PAP-IIID2: In diesem Stadium erfolgt eine direkte zytologische Abklärung mittels Kolposkopie.
  • PAP IV: PAP-IV-Befunde erfordern eine Kolposkopie mit Biopsie und nachfolgender histologischer Diagnostik. Danach wird - abhängig vom Befund - ggf. eine Konisation durchgeführt.
  • PAP V: Aufgrund des gesicherten Befundes eines malignen Zervixkarzinoms ist nach Tumorstaging eine entsprechende Therapie (z.B. Konisation, Hysterektomie, Strahlentherapie) indiziert.

6. Podcast

FlexTalk – Wahre Verwandlungskünstler: Vagina, Uterus & Ovarien
FlexTalk – Wahre Verwandlungskünstler: Vagina, Uterus & Ovarien

7. Quellen

  1. Koordinations-Konferenz Zytologie (KoKoZyt): Münchner Nomenklatur III für die gynäkologische Zytodiagnostik der Zervix, abgerufen am 2.2.2022
  2. S3-Leitlinie Prävention des Zervixkarzinoms Langversion 1.1, März 2020, AWMF-Registernummer 015/027OL, abgerufen am 2.2.2022

8. Literatur

  • Laborlexikon.de; abgerufen am 23.02.2021

9. Bildquelle

  • Bildquelle Podcast: © Susan Wilkinson / Unsplash

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21.03.2024, 09:00
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