CD56
Synonyme: neuronales Zelladhäsionsmolekül 1, NCAM, NCAM1
Englisch: neural cell adhesion molecule 1
Definition
CD56 bzw. NCAM1 ist ein glykosyliertes Oberflächenprotein, das der Adhäsion von Nervenzellen dient.
Genetik
Das NCAM1–Gen ist auf Chromosom 11 an Genlokus 11q23.2 kodiert. Es wird von Neuronen, Astrozyten, Schwann-Zellen, NK-Zellen und einer Subpopulation aktivierter T-Lymphozyten exprimiert.
Biochemie
NCAM1 gehört zur Immunglobulin-Superfamilie. Es verfügt über fünf Immunglobulin-Proteindomänen zur Bindung an NCAM auf der Partnermembran und zwei Fibronektin-Domänen. Das Protein kommt in drei Isoformen von etwa 120, 140 und 180 kDa vor. Zwei enthalten eine Transmembrandomäne, die dritte einen GPI-Anker. NCAM1 ist mit stark Sialinsäuren glykosyliert, was eine Bindung an andere NCAM ermöglicht.
Funktion
CD56 spielt eine Rolle bei der Neurogenese und Zellmigration. Es dient als Zelladhäsionsmolekül an der prä- und postsynaptischen Membran und vermittelt Zellkontakte zwischen Neuronen. In dieser Funktion ist es an der Bildung von Neuriten beteiligt und trägt zur neuronalen Plastizität bei.
Zudem hat es Relevanz für das Immunsystem, dass es bei der Expansion von T-Lymphozyten und NK-Zellen involviert ist.
Klinik
CD56 kann in der Immunhistochemie zur Differenzierung verschiedener Tumoren herangezogen werden. Das Zika- und Rabies-Virus verwenden beide CD56 als Rezeptor, um in die Wirtszelle einzudringen.
Quelle
- uniprot.org - NCAM1, abgerufen am 17.05.2022